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Nokia Siemens Networks Mitarbeiter protestieren gegen Standortschließung

“Das ist ein Albtraum” – 2.000 Mitarbeiter machen ihrem Ärger vor dem Hauptsitz Luft.

München – Ein gellendes Pfeifkonzert ertönt vor dem Hauptsitz von Nokia Siemens Networks (NSN) in München. Mehr als 2.000 NSN-Mitarbeiter machen am Mittwochvormittag ihrem Ärger Luft. Es geht um die Schließung des Standorts und den drastischen Stellenabbau. “Das ist ein Albtraum”, brüllt ein Sprecher vom Podium der aufgebrachten Menge zu. Viele Demonstranten führen Plakate mit Aufschriften mit wie “Arbeit hat Vorrang” oder “Die Wirtschaft muss den Menschen dienen” und “Rettet auch unseren Standort München – nicht nur die Banken”.

Der verlustträchtige Telekommunikations-Ausrüster hatte am Dienstag angekündigt, etwa 2.900 der bundesweit 9.100 Stellen abzubauen. Bereits Ende November hatte das Unternehmen angekündigt, weltweit 17.000 Stellen zu streichen.

Betriebsratsmitglied Carsten Riedl attackiert die Firmenleitung scharf: “NSN fährt seit Jahren einen Kurs, den keiner nachvollziehen kann. Mal wollen wir wachsen, mal nehmen wir unrentable Aufträge an. Das ist doch keine Strategie.” Am Standort München gebe es hoch qualifizierte Fachkräfte und Ingenieure. Alle hätten ihre Leistung erbracht und innovative Produkte und Leistungen entwickelt.

Dass die Verantwortung für die jetzige und zukünftige Situation bei Siemens und beim NSN-Management zu suchen sei, darin sind sich alle Demonstranten einig. “Alles fing bei Siemens mit dem Abbau der Kommunikationssparte an. Siemens wollte uns einfach nur loswerden und hat seitdem weggeschaut”, sagt der Münchner Betriebsratsvorsitzende Horst Schön. “Wenn jemand gehen muss, dann ist es unser Management”, fordert Schön.

Auch vom Augsburger Standort haben sich am Morgen einige Mitarbeiter auf den Weg zur Demo in München gemacht. “Wir sind am Standort von Augsburg und Nürnberg zwar nur 160 Beschäftigte, aber das sind ja auch Arbeitsplätze. Das geht momentan wegen der Schließung des großen Münchner Standorts vollkommen unter”, sagt Stefan Lindermayr. “Am meisten bin ich wirklich von dieser Rasenmähertechnik enttäuscht. Die machen einfach alle Abteilungen platt, ohne nachzudenken. Unsere IT-Abteilung hat an einer Zukunftstechnologie gearbeitet und hätte dem Unternehmen Geld eingebracht.”

Über die Art, wie er von den Stellenstreichungen am Dienstag erfahren hat – per E-Mail – mag er sich nicht mehr aufregen. “Diese Art der Kommunikationspolitik sind wir ja schon gewohnt”, sagt der 47-Jährige verbittert.

01.02.2012 - dapd / newsburger.de

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