Anstieg der Straftaten im Bundestag 2022.
Berlin – Die Polizei beim Bundestag hat für das Jahr 2022 wieder deutlich mehr Straftaten registriert als im Jahr zuvor. Insgesamt wurden 338 Fälle erfasst, was deutlich mehr ist als die Hälfte des Vorjahres. Allerdings ist auch die Aufklärungsquote gestiegen: Im Jahr 2021 konnte die Polizei nur 44 Tatverdächtige ermitteln, während es im Jahr 2022 bereits 215 waren.
An erster Stelle der Straftaten im Jahr 2022, wie auch in den Vorjahren, stehen „Straftaten gegen das Waffengesetz“ mit 146 Fällen (2021: 12). Hierbei handelt es sich in der Regel um Waffen wie Schlagringe und Butterflymesser, die den Besuchern bei der Einlasskontrolle abgenommen wurden. An zweiter Stelle stehen Diebstahlsdelikte mit 53 Fällen (2021: 15). Im Jahr 2022 konnte kein einziger Tatverdächtiger ermittelt werden, während es im Vorjahr nur einer war.
Es wurden auch 40 Fälle von „Verstößen gegen Cannabis und Zubereitungen“ registriert (2021: 4). Auch diese Straftaten betreffen in der Regel Funde bei Besuchern während der Einlasskontrolle. An vierter Stelle stehen sowohl „Beleidigungen ohne sexuellen Hintergrund“ mit 23 Fällen (2021: 14) als auch Sachbeschädigungen durch Graffiti mit 23 Fällen (2021: 25). Die meisten Beleidigungen betreffen E-Mails an Abgeordnete. Die Anzahl der Beleidigungen mit sexuellem Inhalt ist hingegen zurückgegangen, von 18 im Jahr 2021 auf nur einen Fall im Jahr 2022.
Der deutliche Anstieg der Straftaten hat wahrscheinlich einen einfachen Grund: Während der Pandemie war der Bundestag für Besuchergruppen lange gesperrt. Vergleicht man die Anzahl der registrierten Straftaten mit der Zeit vor der Pandemie, lässt sich sogar ein Rückgang feststellen: Im Jahr 2018 wurden 460 Straftaten erfasst, 2019 waren es sogar 480.
03.07.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
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