newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Foto: über dts Nachrichtenagentur

Amoklauf in Hamburg Polizei übersah Manifest von Philipp F.

300-seitige Werk enthält zahlreiche antisemitische Aussagen.

Hamburg – Die Hamburger Polizei hat bei der Überprüfung des mutmaßlichen Amokläufers Philipp F. sein Buch „Die Wahrheit über Gott, Jesus Christus und Satan“ übersehen, berichtet „Zeit-Online“. Das knapp 300-seitige Werk enthält zahlreiche antisemitische Aussagen und Aussagen, die den Massenmord im Auftrag Gottes für legitim erklären. Im Januar 2023 erhielt die Polizei Hamburg ein anonymes Schreiben, in dem stand, Philipp F. hege Aggressionen gegen religiöse Gruppen und seinen früheren Arbeitgeber, ein Energieunternehmen. Eine Überprüfung von Philipp F. fand daraufhin statt, bei der die Waffenbehörde bei der Hamburger Polizei das Buch offenbar nicht fand.

Nach der ersten Aufarbeitung vertritt die Polizei Hamburg die Auffassung, dass dies auch keine weitere Handhabe gebracht hätte, um Philipp F. unmittelbar seine halbautomatische Pistole des Typs P30 von Heckler & Koch zu entziehen. Das aktuelle deutsche Waffengesetz fordert dafür „Tatsachen“, die klar auf eine nicht mehr gegebene charakterliche oder gesundheitliche Eignung hindeuten. Die Aussagen in dem Buch und der anonyme Brief hätten dafür laut Polizei Hamburg nicht ausgereicht.

Am 7. Februar erschienen Beamte der Hamburger Waffenbehörde zu einem unangemeldeten Kontrollbesuch bei Philipp F. in seiner Wohnung in Hamburg-Altona. Bei diesem Besuch sollen sich nur wenige Magazine an Munition in einem Safe befunden haben, in dem F. auch die Pistole aufbewahrte. Zum Zeitpunkt der Tat hatte der mutmaßliche Amokschütze jedoch bereits 46 Magazine mit 690 Schuss Munition angesammelt. Er schoss 135 Mal auf die Mitglieder der Gemeinde der Zeugen Jehovas in Hamburg-Alsterdorf und tötete dabei sieben Menschen und sich selbst. Ob Philipp F. bereits bei der Überprüfung im Februar über eine große Menge an Munition verfügte, die aber nicht im Safe aufbewahrt wurde, ist unklar. Die Beamten durchsuchten seine Wohnung bei dem Kontrollbesuch nicht.

Die waffenrechtliche Erlaubnis, die Philipp F. im Dezember 2022 erhalten hatte, enthielt keine Begrenzung für den Kauf von Munition. Philipp F. war im Oktober 2021 in einen Hamburger Sportschützenverein eingetreten.

14.03.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.

Weitere Meldungen

Poseck Einigung zur Verschärfung des Waffenrechts nötig

Der hessische Innenminister Roman Poseck von der CDU hat angesichts des Prozessbeginns gegen vermutete Reichsbürger eine Verschärfung des Waffenrechts gefordert und verlangt, dass die Bundesregierung schnell eine Einigung in dieser Angelegenheit findet. ...

Bundeskriminalamt Polizei wirft „Letzter Generation“ 1.200 Straftaten vor

Mitglieder der Protestgruppe "Letzte Generation" sollen in den letzten Jahren laut dem Bundeskriminalamt (BKA) rund 1.200 Straftaten verübt haben, so ein vertrauliches Lagebild. ...

Corona Landgericht weist Klage zu mutmaßlichem Impfschaden ab

Terrorismus Mehrjährige Haftstrafen für „Gruppe S.“

Karlsruhe Legasthenie-Vermerke in Zeugnissen unter Umständen möglich

Justiz Weitere Anklage nach Attacke auf Asylbewerberheim in Saarlouis

Amokalarm Bedrohungslage an Schule in Hamburg

Gesundheit Niederlage für Suizidwillige vor Bundesverwaltungsgericht

Luftfahrt Hamburger Flughafen wegen Geiselnahme weiterhin gesperrt

Polizeimeldung Betrieb am Flughafen Hamburg eingestellt – Großalarm

GdP Unpolitische „Spaßrandale“ schwer zu verhindern

Polizeimeldung Tatverdächtiger nach Tötungsdelikt an schwangerer Frau festgenommen

Nach Angriff in Fitnessstudio Mutmaßlicher IS-Anhänger vor Gericht

NRW Über 3.000 Autodiebstähle im ersten Halbjahr

Verfahren zu Pro-Palästina-Demos Anwaltverein gegen Priorisierung

Fake Niemand bei Berliner Palästinenser-Protest gestorben

Bericht Angeklagter im Brokstedt-Prozess psychisch krank

Kriminalität Razzia gegen „Reichsbürger“ in mehreren Bundesländern

Sachsen Über 500 Ermittlungsverfahren wegen Schleuserkriminalität

Saarlouis Lange Haftstrafe nach Attacke auf Asylbewerberheim

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »