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Holbein Darmstädter Madonna zieht nach Schwäbisch Hall

Würth-Gruppe präsentiert das Holbein-Gemälde künftig in der Johanniterkirche.

Schwäbisch Hall – Sie gilt als deutsches Pendant zu Raffaels Sixtinischer Madonna: Die Schutzmantelmadonna von Hans Holbein dem Jüngeren wird ab kommenden Dienstag in der Johanniterkirche in Schwäbisch Hall präsentiert. Das Renaissance-Gemälde aus dem 16. Jahrhundert ist der neue Höhepunkt der Dauerausstellung “Vom Dunkeln ins Licht”, die bedeutende Werke Alter Meister wie Lucas Cranach vereint.

Holbeins “Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen” wird im Altarraum der Kirche präsentiert. Ihr werden vier Tafelbilder aus der Sammlung, unter anderem eine Weihnachtsszene von Hans Holbein dem Älteren, zur Seite gestellt. Es handele sich um eine sehr intime und würdige Präsentation, sagte eine Sprecherin der Würth-Gruppe. Die Besucher dürfen sich der berühmten Schutzmantelmadonna bis auf 60 Zentimeter nähern.

Das fast 500 Jahre alte Gemälde gilt als Hauptwerk nördlicher Renaissancemalerei und steht auf der nationalen Liste der zu schützenden Kulturgüter. Es ist auch als Darmstädter Madonna bekannt, denn dort war es seit dem 19. Jahrhundert beheimatet. Dass das Madonnenbild nun nach Schwäbisch Hall kommt, ist dem hohenlohischen Unternehmer und Kunstsammler Reinhold Würth zu verdanken.

Der Schraubenfabrikant aus Künzelsau erwarb das Gemälde Mitte Juli 2011 von der Erbengemeinschaft des Hauses Hessen. Offizielle Angaben zum Kaufpreis macht die Würth-Gruppe nicht, Gerüchten zufolge soll der Unternehmer für die Schutzmantelmadonna etwa 50 Millionen Euro auf den Tisch gelegt haben.

In Hessen stieß der Kauf durch Würth erwartungsgemäß auf Kritik, und es wurden auch Zweifel an der rechtlichen Grundlage des Verkaufs der Holbein-Madonna laut. Laut Stadtverwaltung hatte die ehemalige Besitzerin Margaret von Hessen in ihrem Testament verfügt, dass die Madonna immer in Darmstadt bleiben soll. Eine Prüfung habe jedoch ergeben, dass eine Klage wenig Chancen auf Erfolg habe, sagte eine Stadtsprecherin.

Die Darmstädter hoffen nun, die Holbein-Madonna in Zukunft als Leihgabe im frisch sanierten Landesmuseum präsentieren zu können. Die Würth-Gruppe schließt Leihgaben zu einem späteren Zeitpunkt nicht aus, wenn auch nicht in den ersten drei Jahren. Sie seien dann bei entsprechenden Gegenleihgaben durchaus denkbar, sagt die Direktorin der Sammlung Würth, Sylvia Weber. Eines jedoch stehe fest: Das Gemälde werde “nicht leichtfertig verliehen”.

Weber ist sich sicher, dass die Holbein-Madonna ein echter Magnet für Schwäbisch Hall und die Region wird. Man rechne mit einem neuen Besucherboom in der Johanniterkirche, sagt sie. Schon die jüngste Sonderausstellung mit Werken von Tilman Riemenschneider, die bis Anfang Januar zu sehen war, habe beträchtliches Interesse ausgelöst. Das Holbein-Gemälde bezeichnet Weber als “eines der spannendsten Bilder, die je im Handel waren”. Der Zustand des Gemäldes sei “hervorragend”, sagt sie.

Zum Festakt anlässlich der Neupräsentation der Schutzmantelmadonna in Schwäbisch Hall werden in der Johanniterkirche am Sonntag rund 2.500 geladene Gäste erwartet. Als Redner wird neben Reinhold Würth unter anderem Kulturstaatsminister Bernd Neumann auftreten. Mit dem Festakt wird die Zweigstelle der Kunsthalle Würth, die einige Jahrzehnte als Johanniterhalle bekannt wurde, wieder Johanniterkirche heißen.

18.01.2012 - dapd / newsburger.de

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