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Amoklauf in Hamburg Waffenbehörde verzichtete auf Prüfung von Hass-Buch

Buch als nicht sonderlich alarmierend eingestuft.

Hamburg – Die örtliche Waffenbehörde in Hamburg-Alsterdorf hat im Fall des Amoktäters anscheinend eine Fehleinschätzung begangen. Laut „Spiegel“ handelt es sich dabei um eine bislang unbekannte Information zu einem Buch, in dem der Täter extremistische Inhalte verbreitete. Der Mann hatte am 9. März sieben Menschen in den Räumen der Zeugen Jehovas erschossen und sich anschließend selbst getötet. Er besaß erst seit Ende 2022 legal eine Waffe.

Die Waffenbehörde ist Teil der Polizei. Im Januar war bei der Behörde ein anonymes Schreiben eingegangen, das Zweifel an der psychischen Verfassung des Mannes äußerte. Als Beleg wurde auch das Buch genannt, jedoch ohne Titel. Auf einer Pressekonferenz nach der Tat erklärte der Hamburger Polizeipräsident Ralf Martin Meyer, die Mitarbeiter der Waffenbehörde hätten das Buch nicht im Internet finden können. Allerdings beruhte diese Aussage auf einem „Missverständnis in der internen Kommunikation“, wie eine Polizeisprecherin dem „Spiegel“ nun bestätigte. Ende Januar hätten die Beamten den Titel des Buches auf der Website des Täters entdeckt, jedoch als nicht sonderlich alarmierend eingestuft. Anstatt das Buch zu bestellen, hätten sie sich entschieden, „den persönlichen Kontakt zu Philipp F. zu suchen“.

Diese neue Information stellt die Ermittlungen im Fall des Amoktäters von Hamburg-Alsterdorf auf den Kopf. Die Waffenbehörde hatte offenbar die Möglichkeit, das Buch des Täters zu finden und dessen extremistischen Inhalt zu erkennen. Allerdings hatte sie den Titel des Buches als nicht alarmierend eingestuft und darauf verzichtet, das Werk zu bestellen. Stattdessen wollte sie den Kontakt zum Täter aufnehmen. Die genaue Kommunikation zwischen den Mitarbeitern der Behörde ist noch unklar. Die Ermittlungen sollen nun auch die Abläufe bei der Waffenbehörde beleuchten. Die Opposition kritisiert die Polizeiführung und fordert Konsequenzen.

21.03.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.

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