Umfrage Bürgergeld verschärft Arbeitskräftemangel im Mittelstand dramatisch
„Das Bürgergeld soll Bedürftige auffangen.“
Berlin – Über 70 Prozent der mittelständischen Betriebe melden Schwierigkeiten, seit der Einführung des Bürgergeldes Arbeitskräfte im Niedriglohnsektor zu rekrutieren. Das zeigt eine aktuelle Schnellumfrage des Mittelstands. BVMW. Zudem berichtete jedes dritte befragte Unternehmen, dass Angestellte wegen des Bürgergeldes entweder gekündigt haben oder gar nicht erst ihre Arbeit aufnahmen.
„Die Umfrage macht deutlich, dass das Bürgergeld in der jetzigen Ausgestaltung eine Fehlkonstruktion ist und daher dringend reformiert werden muss“, sagt Christoph Ahlhaus, Bundesgeschäftsführer Der Mittelstand. BVMW. „Das Bürgergeld soll Bedürftige auffangen. Stattdessen setzt es Fehlanreize und belohnt Nichtstun, was in Zeiten eines akuten Arbeitskräftemangels und rund 1,7 Millionen arbeitsfähigen Bürgergeldbeziehern grotesk und weltfremd ist“, so der Mittelstandschef weiter.
Über 86 Prozent der Umfrageteilnehmer waren der Meinung, dass arbeitende Menschen ein höheres Einkommen als Empfänger staatlicher Unterstützungen erhalten sollten und befürworteten die Beibehaltung des Lohnabstandsgebotes.
„Wer jeden Morgen aufsteht und die Ärmel hochkrempelt, muss am Ende des Monats mehr Geld in der Tasche haben als jemand, der das nicht tut“, sagte Ahlhaus. „Dies sei eine Frage der Gerechtigkeit. Arbeit müsse wieder attraktiver werden – zum Beispiel durch eine Senkung von Steuern und Abgaben“, so Ahlhaus. So ließe sich das Lohnabstandsgebot einhalten.
Forderungen nach deutlichen Lohnerhöhungen aus der Politik und Gewerkschaften um die durch Inflation verursachten Kaufkraftverluste auszugleichen, wurden von Ahlhaus zurückgewiesen: „Unternehmen sind weder für die Behebung der Fehler beim Bürgergeld noch für hohe Steuern, Sozialbeiträge und Energiekosten verantwortlich. Steigen Löhne stärker als die Produktivität, drohen bei Dienstleistungen und in der Landwirtschaft weitere Verlust und im Verarbeitenden Gewerbe noch mehr Verlagerung von Arbeitsplätzen.“
31.05.2024 - newsburger.de