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Whitney Houston Tod schockiert Musikszene
© AP, dapd

Pop-Diva verstorben Whitney Houston Tod schockiert Musikszene

Todesursache noch unklar – Autopsie geplant.

Los Angeles – Mit ihrer goldenen Stimme erklomm Whitney Houston in den 1980er und 1990er Jahren den Pop-Olymp. Grammys und rekordverdächtige Verkaufszahlen säumten ihren Weg. So kometenhaft ihr Aufstieg, so bitter und tief war jedoch ihr Fall. Am Vorabend der diesjährigen Grammy-Verleihung ist die Sängerin, Schauspielerin und Produzentin am Samstagnachmittag tot in einem Hotelzimmer in Beverly Hills aufgefunden worden. Hinweise auf ein Verbrechen gab es laut Polizeiangaben zunächst nicht. Die Todesursache sei noch unklar, wie Houstons Sprecherin Kristen Foster sagte.

Die Polizei erhielt nach eigenen Angaben um 15.43 Uhr einen Notruf vom Sicherheitspersonal des Hotels. Sanitäter, die wegen einer Grammy-Party vor Ort waren, hätten vergeblich versucht, Houston wiederzubeleben. Um 15.55 Uhr sei die Sängerin für tot erklärt worden.

Die Musikwelt reagierte erschüttert. “Ich kann jetzt nicht darüber sprechen”, erklärte Houstons Patentante Aretha Franklin fassungslos. “Es ist so bewegend und unglaublich. Ich konnte nicht glauben, was ich auf dem Fernsehbildschirm sah.”

Houstons Tod überschattete die Verleihung der Grammys, des wichtigsten Musikpreises in den USA, am Sonntagabend. Die Sängerin und Schauspielerin Jennifer Hudson wollte bei den Grammy-Verleihungen zu Ehren ihres verstorbenen Idols singen. Show-Produzent Ken Ehrlich sagte, die herausragenden Leistungen der mehrfachen Grammy-Gewinnerin müssten gewürdigt werden. Hudson hatte noch am Vorabend der Grammy-Verleihung auf einer Veranstaltung über Houstons Einfluss auf ihre Karriere gesprochen.

Houston hatte am Donnerstag die Sängerinnen Brandy und Monica auf einen Auftritt bei der Gala des Musikproduzenten Clive Davis vorbereitet. Sie habe ungepflegt gewirkt, stark geschwitzt und nach Alkohol gerochen, sagte ein Teilnehmer an der Probe.

Zuletzt war Houston bei einer Feier im Vorfeld der Grammys mit der Sängerin Kelly Price aufgetreten. Gemeinsam sangen sie den Gospel-Klassiker “Jesus Loves Me”. Sänger und Gastgeber des Abends, Kenny Lattimore, sagte, Houston sei gesellig und in guter Verfassung gewesen. “Sie machte den Eindruck, als hätte sie einen tollen Abend”, sagte Lattimore. Freunde und Verwandte, darunter ihre Tochter Bobbi Kristina, seien bei ihr gewesen.

Houstons Leichnam wurde am frühen Sonntagmorgen in ein Leichenschauhaus gebracht. Danach werde eine Autopsie durchgeführt, erklärte ein Sprecher der Gerichtsmedizin von Los Angeles, Brian Elias. Ein Termin für die Obduktion der Leiche stehe noch nicht fest. Zuvor wolle man die Berichte der Ermittler abwarten, sagte Elias. Er äußerte sich nicht dazu, wie Houstons Leichnam aufgefunden wurde. Das Onlinemagazin TMZ.com meldete, Houston sei womöglich in der Badewanne ertrunken.

Geboren wurde Whitney Houston am 9. August 1963 im US-Staat New Jersey. Die Musik wurde ihr buchstäblich in die Wiege gelegt. Ihre Mutter Cissy Houston war eine leidenschaftliche Gospelsängerin, die schon mit Superstars wie Elvis Presley oder Aretha Franklin auf der Bühne stand. Mit elf Jahren war die kleine Whitney bereits Mitglied im “New Hope Baptist Junior Choir” ihrer Kirche in New Jersey. Ihre Mutter unterstützte sie später bei Nachtclub-Konzerten.

“Als ich sie zum ersten Mal bei einem Auftritt ihrer Mutter in einem Klub singen hörte, war das ein sagenhaftes Erlebnis”, sagte Clive Davis, der als Entdecker Houstons gilt. “Allein schon zu hören, wie dieses Mädchen dem Song Feuer einhauchte. Da sind mit sprichwörtlich Schauer über den Rücken gelaufen.”

Mit ihrem gefeierten Debütalbum “Whitney Houston” sollte Houston 1985 ihren Ruf als Golden Girl der Musikindustrie begründen. Zu ihren Hits zählten in den 1980er und 1990er Jahren Lieder wie “Saving All My Love for You” und “I Will Always Love You”. Houston gewann zahlreiche Grammys und verkaufte laut ihrer Website mehr als 170 Millionen Alben, Singles und Videos. Whitney Houston besitze eine der kräftigsten Gospel-Stimmen ihrer Generation, schrieb einst die “New York Times.” Anders als Soul-Legenden wie Franklin wuchs Houston aber bald über ihre musikalischen Wurzeln hinaus und erreichte mit einer Annäherung an die Popmusik ein noch breiteres Publikum. Zudem trat sie in Filmen wie “Bodyguard” und “Warten auf Mr. Right” auf.

Doch Drogenprobleme trübte ihre Erfolgsgeschichte ein ums andere Mal. Sie räumte ein, Marihuana, Kokain und Tabletten genommen zu haben. “Ich bin mein größter Fluch”, sagte Houston 2002 in einem Interview des US-Fernsehsenders ABC. “Entweder bin ich mein bester Freund oder mein größter Feind.”

Zwar veröffentlichte sie 2009 ein Comeback-Album, doch ihre Tournee im Jahr darauf war von Negativschlagzeilen geprägt: Sie musste etliche Konzerte wegen Krankheit absagen und erhielt negative Kritiken von Fans, die von Houstons Gesang und Auftritten enttäuscht waren. Berichte über einen angeblichen Drogenrückfall wies die Exfrau des R&B-Sänger Bobby Brown zurück. Eine Sprecherin erklärte im Frühjahr 2011, die Sängerin habe sich erneut in eine Entzugsklinik begeben. Ihre goldene Stimme hatte Houston zu diesem Zeitpunkt bereits eingebüßt. Sie klang rau, schal und versagte.

Der Priester Al Sharpton kündigte für die Messe am Sonntagmorgen in der Zweiten Baptistenkirche in Los Angeles ein Gebet für Houston an. “Am Morgen vor den Grammys sollte die Welt innehalten und beten, zum Andenken an einen begabten Singvogel”, sagte Sharpton.

Der Präsident der Recording Academy, die die Grammys verleiht, nannte Houston “eine der großartigsten Sängerinnen aller Zeiten”. “Sie hinterlässt eine Hitliste aus drei Jahrzehnten”, sagte Neil Portnow.

12.02.2012 - AP, dapd / newsburger.de

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