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Gewaltsame Proteste in Afghanistan halten an
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Koran-Verbrennung Gewaltsame Proteste in Afghanistan halten an

Inzwischen mindestens 28 Tote – Zwei westliche Berater im Innenministerium getötet.

Kabul – Den fünften Tag in Folge haben am Samstag in Afghanistan Tausende Menschen gegen die jüngste Verbrennung von Koranen auf einem US-Stützpunkt protestiert. In der Nordprovinz Kundus, wo deutsche Soldaten stationiert sind, in der Ostprovinz Laghman und in der Provinz Logar südlich von Kabul schlug der zunächst friedliche Protest in Ausschreitungen um. Seit Beginn der Proteste am Dienstag wurden nach offiziellen Angaben mindestens 28 Menschen getötet. Hunderte wurden verletzt.

In Kundus feuerte die Polizei nach Angaben eines Sprechers in die Luft, um gewalttätige Demonstranten auseinander zu treiben. Nach zunächst friedlichem Protest attackierte die Menge Gebäude der Provinzregierung und ein UN-Büro mit Steinen. Der Leiter des örtlichen Gesundheitsamts, Saad Muchtar, sagte, bei dem Handgemenge seien mindestens drei Menschen ums Leben gekommen, 50 weitere seien verletzt worden.

In Laghman warfen Demonstranten Steine auf Sicherheitskräfte und zertrümmerten Fensterscheiben von Regierungsgebäuden. In der Provinzhauptstadt Mehterlam versuchten sie, das Haus des Gouverneurs anzugreifen. Nach Angaben von Polizeichef Abdul Rahman Sardschang wurden acht Menschen verletzt. Der Student Mohammad Dschawad berichtete dagegen von mindestens 20 Verletzten. Sicherheitskräfte hätten in die Menge geschossen, sagte er. In den Provinzen Nangarhar und Paktia verliefen Demonstrationen friedlich.

Die Proteste begannen, nachdem US-Soldaten auf einem Stützpunkt Exemplare des Korans verbrannt hatten, was als Gotteslästerung gilt. Nach Angaben der NATO waren die Korane am 19. Februar versehentlich zu einer Grube zur Müllverbrennung auf dem Stützpunkt Bagram nördlich von Kabul gebracht worden. US-Präsident Barack Obama bat um Entschuldigung und sprach von einem schrecklichen Fehler.

Im afghanischen Innenministerium in Kabul wurden unterdessen zwei US-Berater getötet. Aus afghanischen Regierungskreisen verlautete, die beiden seien in einem Raum, der nur von ausländischen Beratern genutzt werde, von einem weiteren Westler getötet worden. Vorausgegangen sei eine Auseinandersetzung. Die NATO erklärte zunächst lediglich, zwei ihrer Soldaten seien in Kabul getötet worden.

Bei der Explosion einer am Straßenrand versteckten Bombe wurden am Samstag in Afghanistan sechs Soldaten getötet. 16 weitere seien bei der Detonation verletzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Kabul mit. Die Bombe sei explodiert, als die Soldaten versucht hätten, den Sprengsatz im Distrikt Mukar in der Provinz Baghdis im Westen des Landes zu entschärfen.

25.02.2012 - AP, dapd / newsburger.de

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