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Die Pop-Ikone mit der goldenen Stimme
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Whitney Houston Die Pop-Ikone mit der goldenen Stimme

Whitney Houston im Alter von 48 Jahren gestorben – Vom Baptisten-Chor zum Superstar.

Los Angeles – Mit Showtalent und einer drei Oktaven umfassenden Stimme wurde Whitney Houston zum Superstar der Musikwelt. Grammys und rekordverdächtige Verkaufszahlen säumten den Weg, vor allem in den 80er und 90er Jahren. Doch die Erfolge blieben nicht ungetrübt. Drogen und eine zerrüttete Ehe bestimmten zunehmend die Schlagzeilen. Zuletzt wurde es still um sie. Am Vorabend der diesjährigen Grammy-Verleihung ist die Sängerin, Schauspielerin und Produzentin im Alter von 48 Jahren gestorben. Sie wurde in der Badewanne ihres Hotelzimmers in Beverly Hills aufgefunden.

Geboren wurde Whitney Houston am 9. August 1963 im US-Staat New Jersey. Die Musik wurde ihr buchstäblich in die Wiege gelegt. Ihre Mutter war eine leidenschaftliche Gospelsängerin, die schon mit Superstars wie Elvis Presley oder Aretha Franklin auf der Bühne gestanden hatte. Whitneys Talent wurde früh entdeckt und gefördert. Mit elf Jahren war sie Mitglied im “New Hope Baptist Junior Choir”. Später unterstützte sie ihre Mutter bei Nachtclub-Konzerten. Im Alter von 15 Jahren sang sie als Background-Sängerin unter anderem bei Chaka Khan.

Whitney Houston besitze eine der kräftigsten Gospel-Stimmen ihrer Generation, schrieb einst die “New York Times”. Anders als Soul-Legenden wie Franklin wuchs Houston aber bald über ihre musikalischen Wurzeln hinaus und erreichte mit einer Annäherung an die Popmusik ein noch breiteres Publikum.

Als 20-Jährige nahm sie der Präsident der Plattenfirma “Arista”, Clive Davis, unter Vertrag. Damit wurde der Grundstein gelegt für eines der bestverkauften Debütalben mit dem Titel “Whitney Houston”, das 1985 erschien und zahlreiche Hits enthielt. Das zweite Album “Whitney” folgte 1987 und stieg von null auf Platz eins der amerikanischen Verkaufscharts ein. Ähnliches hatten zuvor nur Elton John, Stevie Wonder und Bruce Springsteen geschafft.

Houston war die erste Frau, die einen derartigen Blitzstart hinlegte. Insgesamt hatte sie sieben Nummer-eins-Hits in Folge. Die Sängerin übertraf damit den bisherigen Rekord der Beatles und der Bee Gees. Mit “I Wanna Dance With Somebody” landete sie ihren ersten Nummer-eins-Hit in Deutschland. Der zweite war die Olympia-Hymne “One Moment in Time”.

Frühe Erfolge als Model und Schauspielerin

Früh wagte Houston auch Versuche als Model und Schauspielerin. Sie war auf den Titelseiten von “Glamour” und “Seventeen” zu sehen. Fotos von ihr wurden zudem in den US-Magazinen “Cosmopolitan” und “Young Miss” veröffentlicht. Die ersten Laufsteg-Jobs Ende der 70er Jahre brachten ihr auch Fernsehrollen in populären amerikanischen Comedy-Serien ein.

Auch nach dem Durchbruch als Sängerin trat Houston weiter regelmäßig vor die Kamera. 1992 kam der Spielfilm “The Bodyguard” in die Kinos, in dem sie an der Seite von Hollywoodstar Kevin Costner eine Sängerin spielte. Zu dem Blockbuster gab es zudem einen Soundtrack, der Houstons Ballade “I Will Always Love You” enthielt. Die Single eroberte erneut die Charts. Das Soundtrackalbum wurde mit drei Grammys ausgezeichnet.

Im Anschluss nahm sich der Megastar eine Auszeit. Erst 1998 veröffentlichte Houston ihr nächstes Album “My Love Is Your Love”. Sie schlug damit neue Töne an, setzte weniger auf die Kraft ihrer Balladen, sondern ließ modernen Rhythm & Blues und erstmals auch Hip-Hop-Elemente einfließen.

Drogenexzesse und Ehekrise

Der Erfolgsdruck blieb nicht ohne Folgen für die begnadete Künstlerin. Berichte über Alkohol- und Drogenexzesse machten die Runde in den Boulevardblättern. Es folgten Entzugstherapien und erneut Rückfälle, begleitet von Krisen in ihrer Ehe mit dem R&B-Sänger Bobby Brown. Die Scheidung folgte 2007.

Kritiker warfen Houston vor, sie sei unterkühlt, berechnend und karrierefixiert. Die Ausnahmesängerin selbst soll einmal gesagt haben: “Ich will alles durchschauen, alles selbst vollbringen können. Ich möchte mein Geschäft durch und durch beherrschen.”

Die Drogenprobleme bekam Houston offenbar jedoch nicht in den Griff. “Ich bin entweder mein bester Freund oder mein schlimmster Feind”, sagte sie 2002 in einem ABC-Interview. 2010 erklärte sie sich für drogenfrei, Berichte über einen angeblichen Rückfall wies sie nach einem Ausfall bei ihrer Europa-Tournee zurück. Ein Jahr später folgte wieder eine Entziehungskur, die nach Angaben einer Sprecherin jedoch lediglich Teil des langjährigen Genesungsprozesses war.

Die goldene Stimme hatte Houston bis dahin eingebüßt. Sie klang zuletzt rau und versagte. Ihre Tournee vor zwei Jahren war von Negativschlagzeilen geprägt. Houston musste etliche Konzerte wegen Krankheit absagen und erhielt schlechte Kritiken von Fans, die von Gesang und Auftritten enttäuscht waren. Die Sängerin betonte indes, es gehe ihr gut.

13.02.2012 - AP, dapd / newsburger.de

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