newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

D-Mark
© dts Nachrichtenagentur

Euro-Krise Bofinger warnt vor Rückkehr zur D-Mark

Erfahrungen Chinas, Japans und der Schweiz genau ansehen.

Berlin – Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat Deutschland eindringlich davor gewarnt, zur D-Mark zurückzukehren. „Wer heute glaubt, dass die Rückkehr zur D-Markt wieder in heile Welt führt, dürfte bitter enttäuscht werden“, schreibt Peter Bofinger in einem Vorabdruck seines neuen Buches „Zurück zur D-Mark? Deutschland braucht den Euro“, der in der „Welt am Sonntag“ erschienen ist.

„Das mit alldem verbundene Chaos würde für die Weltwirtschaft mindestens ähnlich negative kurzfristige Impulse aussenden wie der Lehman-Zusammenbruch im September 2008“, schreibt Bofinger. Doch anders als damals wären die Staaten aufgrund ihrer hohen Schuldenstandsquoten weltweit nicht mehr in der Lage, die Situation durch eine antizyklische Fiskalpolitik zu stabilisieren, so der Ökonom.

Die Folgen eines Euro-Kollapses für den Export und die Finanzmärkte seien fatal: Es käme „unvermeidlich“ zu einem temporären Zusammenbruch des europäischen Außenhandels, Banken würden zeitweilig geschlossen werden. „Um die Kapitalflucht nach Deutschland zu stoppen, wären Kapitalverkehrskontrollen unvermeidlich“, schreibt Bofinger. Weil die D-Mark stark aufwerten würde, müsste zudem die Bundesbank auf dem Devisenmarkt intervenieren und Staatsanleihen anderer Länder aufkaufen, so wie es China, Japan und die Schweiz heute tun.

„Auf die deutsche Wirtschaftsleistung bezogen, ergäben die in relativ kurzer Zeit angehäuften Devisenreserven der Schweiz einen Betrag von 1.700 Milliarden Euro“, schreibt Bofinger. Das würde die bisherige übernommene Haftungssumme Deutschlands im Zuge der Euro-Krise von rund 779 Milliarden Euro deutlich übersteigen.

Die Deutschen sollten sich die Erfahrungen Chinas, Japans und der Schweiz genau ansehen, schreibt der Wirtschaftsweise. „Sie haften uneingeschränkt für die von ihnen erworbenen Staatsanleihen der Vereinigten Staaten, ohne dass sie die geringste Möglichkeit haben, auf die Wirtschaftspolitik des Schuldnerlandes einzuwirken.“

23.09.2012 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Statistisches Bundesamt Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe verzeichnet Rückgang

Im Februar 2024 ist der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) saison- und kalenderbereinigt um 0,2 % gegenüber Januar 2024 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2023 war ...

Statistisches Bundesamt Waren im Wert von 241 Millionen Euro in den Iran exportiert

Im Handel mit dem Iran verhängte die Europäische Union (EU) strenge Beschränkungen. Diese wurden im Juli 2023 aufgrund der Unterstützung Irans für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verschärft. Aktuell werden wegen der Beteiligung Irans am Konflikt ...

Bericht Energiepreisbremsen weiterhin relevant

"Selbstbedienungsladen" Weselsky nennt Boni für Bahnvorstände „perverses System“

Statistisches Bundesamt Inlandstourismus legt zu

Bericht Geheimdienst hatte vor Nord-Stream-Anschlag „Hinweise“

Arbeitsmarkt US-Arbeitslosenquote im November auf 3,7 Prozent gesunken

Analyse E-Paketwagen könnten 632.000 Tonnen CO2 pro Jahr sparen

Studie 600.000 neue Jobs durch grüne Transformation möglich

Finanzindustrie Ex-Bundesbankchef Weidmann warnt vor digitalem Euro

Warnstreik Kommunen werfen GDL Egoismus vor

Warnstreik Notfahrplan der Bahn angelaufen

AGVP Pflege-Arbeitgeber für Beibehaltung des Dienstwagenprivilegs

Stillstand Streik bei der Bahn beginnt

Bericht RWE und EnBW wollen Förderung für Solarmodule aus Europa

Bericht Mittelständler planen erste große Fabrik für E-Benzin

EuGH Schufa-Score darf nicht maßgeblich für Kreditgewährung sein

Statistisches Bundesamt Umsatz im Dienstleistungsbereich zurückgegangen

Statistisches Bundesamt Produktion im Oktober 2023 gesunken

Arbeitsagentur Nahles kündigt mehr Job-Druck auf Geflüchtete an

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »