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Ägypter erinnern an „Freitag des Zorns vor einem Jahr
© AP, dapd

Proteste Ägypter erinnern an „Freitag des Zorns“ vor einem Jahr

Verschiedene Arten des Gedenkens offenbaren politische Gräben.

Kairo – Zehntausende Ägypter sind ein Jahr nach dem “Freitag des Zorns” erneut auf den Tahrir-Platz in Kairo geströmt. Die Demonstrationen blieben weitgehend ruhig. Allerdings offenbarten die verschiedenen Arten des Gedenkens auch die vielen noch immer ungelösten Probleme des Landes. Der 28. Januar 2011 war einer der blutigsten Tage des 18-tägigen Volksaufstands, der schließlich zum Sturz des damaligen Präsidenten Husni Mubarak führte. Hunderte Menschen wurden beim Vorgehen ägyptischer Sicherheitskräfte gegen Demonstranten damals getötet oder verwundet.

Die Muslimbruderschaft, die bei den jüngsten Wahlen zum Unterhaus des Parlaments stärkste Partei wurde, feierte den Jahrestag als Sieg. Dagegen riefen liberale Demonstranten den noch immer regierenden Militärrat mit Sprechchören zu einer schnellen Übergabe der Macht an eine zivile Regierung auf. Eine weitere Forderung war die gerichtliche Verfolgung der Todesschützen von damals und ihrer Befehlshaber. Solange es keine Gerechtigkeit für die Toten gebe, gebe es auch keinen Grund zu feiern, sagte ein Demonstrant.

Am Nachmittag schlossen sich von verschiedenen Moscheen in der Stadt kommende Protestmärsche den Menschen auf dem Tahrir-Platz an. In einer Kundgebung wurde in Erinnerung an die Opfer vor einem Jahr ein junger Mann wie ein getöteter Demonstrant von anderen Männern auf den Schultern getragen.

Zu leichten Spannungen kam es, als einige hundert Menschen in Richtung des Verteidigungsministeriums aufbrachen, wo Dutzende Anhänger des Militärs mit einer Menschenkette eine Kreuzung zu blockieren versuchten. Später wurde der Protestmarsch durch Explosionsgeräusche aufgelöst. Augenzeugen zufolge hatten Anhänger des Militärrats selbst gebaute Knallkörper gezündet.

Erst vor zwei Tagen waren Zehntausende Ägypter auf den Tahrir-Platz geströmt, um an den Beginn des Aufstands vor einem Jahr zu erinnern. Auch dabei zeigten sich die politischen Gräben im Land durch getrennte Demonstrationen von linksgerichteten Aktivisten sowie von Anhängern der Muslimbruderschaft.

27.01.2012 - AP, dapd / newsburger.de

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