Gewerkschaftschef schlägt gemeinsame Investition in Industrie vor.
Berlin – Gewerkschaftschef Michael Vassiliadis hat vorgeschlagen, dass der Staat und Privatanleger gemeinsam in den Umbau der Industrie investieren sollten. Er plädiert dafür, öffentliches Geld mit privatem Kapital zu kombinieren, um die finanziellen Herausforderungen der Transformation zu bewältigen. Vassiliadis betont, dass Investitionen zu Beginn eines Transformationsprojekts oft enorm sein können und der Erfolg nicht garantiert ist. Daher sei die Beteiligung des Staates als Investor von großer Bedeutung, um anderen Investoren Anreize zu bieten.
Vassiliadis erklärt: „Es gibt genügend Geld da draußen.“ Banken und Fonds sammeln bereits Milliarden von Kunden ein, um nachhaltige Kapitalanlagen zu fördern. Dieses Geld könne verwendet werden, um Anlagen und Infrastruktur für eine klimaneutrale Produktion zu finanzieren, vorausgesetzt der Staat stellt Sicherheitsgarantien zur Verfügung.
Es geht Vassiliadis nicht um die Gründung von Staatsunternehmen, sondern um die Schaffung von Hubs, die speziell damit beauftragt sind, Transformationsprojekte umzusetzen. Diese sollen am Markt funktionieren, um Investoren anzuziehen, jedoch sollen grundlegende Risiken ausgeschlossen werden. Der Staat würde als Investor seine Rendite erhalten und könnte seine Anteile möglicherweise mit Gewinn verkaufen.
Vassiliadis sieht Teile der Industrie aufgrund der aktuellen Herausforderungen in akuter Gefahr. „Die verzögerte Energiewende, überhöhte Energiepreise, umfangreiche Regulierung und marode Infrastruktur – das alles bei der gleichzeitigen Notwendigkeit, hohe Investitionen für eine klimaneutrale Produktion zu tätigen – sorgt für eine extrem angespannte Situation.“ Er ist sich bewusst, dass nicht jeder Betrieb gerettet werden kann, aber es sei wichtig, die Wertschöpfungsketten der Industrie aufrechtzuerhalten. Er betont die Notwendigkeit zielgerichteter Subventionen, anstatt mit der Gießkanne zu agieren.
26.08.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
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