Wien – Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hat ihre Besorgnis über den erneuten Notbetrieb des Atomkraftwerks im Süden der Ukraine zum Ausdruck gebracht. Grund dafür seien die jüngsten Raketenangriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine, bei denen auch die letzte 750-Kilovolt-Leitung beschädigt wurde, die das Kraftwerksgelände mit dem Stromnetz verbindet, erklärte IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi am Donnerstag. Zuvor war bereits die einzige verbliebene 330-Kilovolt-Leitung beschädigt worden und noch nicht repariert worden.
Alle 20 Diesel-Notstromaggregate des Standorts seien infolge der Vorfälle aktiviert worden, wobei acht Generatoren das Kraftwerk mit dem notwendigen Strom versorgen, um den sicheren Betrieb aufrechtzuerhalten, während die übrigen als Reserve dienen. Der Treibstoffvorrat reiche für maximal 15 Tage, so Grossi. Es sei das sechste Mal seit dem russischen Angriff im vergangenen Jahr, dass das Atomkraftwerk in diesem Notbetrieb arbeiten müsse, fügte er hinzu.
Der IAEO-Generaldirektor wies darauf hin, dass es sich bei der Anlage in Saporischschja um das größte Kernkraftwerk Europas handle. Er forderte, den Schutz und die Sicherheit der Anlage unverzüglich zu gewährleisten und verglich die Vorgänge mit den Wagnissen eines Würfelspiels: „Eines Tages wird uns das Glück verlassen.“ Was gebraucht werde, seien Taten, so Grossi.
09.03.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
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