Verpackungsgesetz Lidl stellt sich gegen geplante Mehrwegpflicht
Lidl äußert Bedenken gegenüber Mehrwegverpackungen.
Berlin – Der Discounter Lidl hat Bedenken gegenüber den Plänen von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zur Überarbeitung des Verpackungsgesetzes und zur Förderung von Mehrwegverpackungen geäußert.
Das Ministerium basiert seinen Gesetzesentwurf auf den Einschätzungen des Umweltbundesamtes, wonach Mehrwegflaschen einen geringeren Energie- und Ressourcenverbrauch haben als Einwegflaschen. Laut Wolf Tiedemann, dem Vorstand für Logistik und Vertrieb der Lidl-Stiftung, ist Mehrweg nicht automatisch die bessere Option. In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin „Capital“ (Onlineausgabe) erklärte er, dass das Einwegsystem von Lidl ökobilanziell mindestens genauso gut sei wie das Mehrwegsystem.
Tiedemann hält eine verpflichtende Umstellung auf Mehrwegsysteme für kostspielig und ökologisch fragwürdig. Er argumentiert, dass es keinen Sinn macht, leere Mehrwegflaschen durch das Land zu transportieren, um sie in Reinigungsanlagen zu bringen und wieder zu befüllen. Diese Vorgehensweise belaste das Klima, ohne nennenswerte positive Effekte zu erzielen, so Tiedemann.
Laut Statistik wird etwa ein Viertel des recycelten Plastiks in Deutschland zur Herstellung neuer Einweg-PET-Flaschen verwendet. Im Gegensatz dazu können Mehrweg-Glasflaschen bis zu 50-mal wiederverwendet werden. Der Transportweg der deutlich schwereren Glasflaschen hat einen entscheidenden Einfluss auf ihre Klimabilanz.
28.06.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.