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Statistisches Bundesamt Zahl neuer Ausbildungsverträge stagniert auf niedrigem Niveau

Acht Prozent hinter dem Ergebnis von 2019.

Wiesbaden – Die Anzahl neuer Ausbildungsverträge in Deutschland blieb im Jahr 2022 auf einem historisch niedrigen Niveau. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden insgesamt 469.900 neue Ausbildungsverträge in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Obwohl dies eine Steigerung um 0,8 Prozent im Vergleich zu 2021 bedeutet, liegt die Zahl immer noch acht Prozent hinter dem Ergebnis von 2019 zurück, als über 500.000 Neuverträge verzeichnet wurden. Bereits vorher ging die Zahl der Neuabschlüsse kontinuierlich zurück, von 544.400 im Jahr 2012.

Am Ende des Jahres 2022 waren insgesamt 1.216.300 Personen in einer dualen Berufsausbildung in ganz Deutschland. Dies entspricht einem Rückgang von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der langfristige Trend sinkender Auszubildendenzahlen setzt sich somit fort. Die zunehmende Zahl der Neuverträge im Jahr 2021 nach dem Einbruch im ersten Jahr der Pandemie hatte bisher keine Auswirkungen auf die Gesamtzahl der Auszubildenden, da die Anzahl der Prüfungen und Vertragslösungen immer noch die Neuabschlüsse übertrifft.

Mehrere Bestehensprüfungen – und somit abgeschlossene Ausbildungen – wurden von Auszubildenden absolviert, die ihre Ausbildung bereits 2019 oder früher begonnen hatten. Tatsächlich wurden über drei Viertel (77 Prozent) der bestandenen Abschlussprüfungen von diesen Absolventen durchgeführt. Die Rangfolge der am häufigsten gewählten Ausbildungsberufe hat sich 2022 kaum verändert. Die meisten Neuabschlüsse waren im Beruf Kaufmann/-frau im Einzelhandel (22.800) zu verzeichnen, gefolgt von Kaufleuten für Büromanagement (22.500), Kraftfahrzeugmechatronikern (20.700), Verkäufern (20.600) und Fachinformatikern (17.600). All diese Ausbildungen machen immer noch gut ein Fünftel (22 Prozent) aller Neuverträge aus.

Nur der Ausbildungsbereich Industrie und Handel verzeichnete mit einem Plus von 7.900 Neuverträgen oder drei Prozent einen Zuwachs an neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Die Handwerksberufe, in denen die Zahl der neuen Ausbildungsverträge im Jahr 2020 vergleichsweise schwach zurückgegangen war, verzeichneten 2022 mit einem Minus von 3.000 oder zwei Prozent die bisher geringste Anzahl an Neuabschlüssen. In der Landwirtschaft sank die Zahl der Neuverträge um 630 oder fünf Prozent. Auch in den Bereichen öffentlicher Dienst, Freie Berufe und Hauswirtschaft war ein leichter Rückgang der Neuverträge zu verzeichnen.

Im Jahr 2022 schlossen 0,4 Prozent mehr Männer als im Vorjahr einen neuen Ausbildungsvertrag ab (298.600 Neuverträge). Bei den Frauen betrug diese Steigerung 1,6 Prozent auf 171.300. Dieser Unterschied wird besonders bei Handwerksberufen deutlich, wo 1,9 Prozent mehr Frauen einen Ausbildungsvertrag abschlossen, während die Neuabschlüsse bei Männern um 3,3 Prozent zurückgingen. Dieser starke Rückgang bei Männern erklärt auch den insgesamt deutlichen Rückgang bei Handwerksberufen, da der Anteil der Männer an Neuabschlüssen dort bei 81 Prozent liegt. Bei Industrie und Handel hingegen gab es einen geringeren Unterschied in der Entwicklung bei den Männern und Frauen, mit einem Unterschied von einem halben Prozentpunkt. In anderen Ausbildungsbereichen waren die Geschlechterunterschiede geringer, mit Ausnahme der Freien Berufe: Dort gab es 1,2 Prozent weniger Neuverträge bei Frauen im Vergleich zu einem Plus von neun Prozent bei Männern. Insgesamt waren 2022 rund zwei Drittel (65 Prozent) der 1,2 Millionen Auszubildenden Männer, was einen höheren Anteil an Männern in der dualen Berufsausbildung bedeutet als vor zehn Jahren (2012: 61 Prozent).

22.08.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.

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