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Statistisches Bundesamt Erwerbslosigkeit junger Menschen in 15 Jahren fast halbiert

Quote sank von 11,9 Prozent auf 6,0 Prozent.

Wiesbaden – Die Erwerbslosigkeit junger Menschen in Deutschland hat sich innerhalb der letzten 15 Jahre fast halbiert. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) sank die Quote von 11,9 Prozent im Jahr 2007 auf 6,0 Prozent im Jahr 2022. Deutschland hatte auch im vergangenen Jahr die niedrigste Jugenderwerbslosenquote in der Europäischen Union (EU), was auf das duale Ausbildungssystem zurückzuführen ist. Personen in dualer Ausbildung gelten aufgrund ihres betrieblichen Teils der Ausbildung als erwerbstätig.

Im Durchschnitt aller 27 EU-Mitgliedstaaten lag die Erwerbslosenquote bei den 15- bis 24-Jährigen mit 14,5 Prozent mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland. Die höchsten Jugenderwerbslosenquoten gab es in Griechenland (31,4 Prozent) und Spanien (29,8 Prozent) in der gesamten EU.

Allerdings waren im vergangenen Jahr 61 Prozent der jungen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren finanziell noch nicht eigenständig, sondern waren hauptsächlich auf familiäre oder staatliche Unterstützung angewiesen. 38 Prozent verdienten ihr Geld hingegen überwiegend selbst durch eigene Erwerbstätigkeit. Die Hälfte der jungen Menschen (50 Prozent) in dieser Altersgruppe lebte hauptsächlich vom Einkommen der Eltern oder anderer Angehöriger. Einer von neun jungen Menschen (elf Prozent) erhielt 2022 öffentliche Leistungen als Haupteinkommen. Bei knapp einem Prozent war bereits in jungen Jahren ein eigenes Vermögen die Haupteinkommensquelle.

In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen waren nur 36 Prozent hauptsächlich auf das Einkommen von Angehörigen angewiesen, während die Hälfte (50 Prozent) bereits überwiegend selbst ihr Geld verdiente. Vor 30 Jahren waren die Verhältnisse noch umgekehrt: Im Jahr 1992 bestritt die Hälfte der jungen Menschen in dieser Altersgruppe (50 Prozent) ihren Lebensunterhalt hauptsächlich durch eigene Erwerbstätigkeit, während die andere Hälfte (50 Prozent) auf finanzielle Unterstützung angewiesen war.

Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte spiegelt wider, dass sich ein immer größerer Teil der 15- bis 24-Jährigen noch in Schule, Studium oder Ausbildung befindet. Der Anteil derjenigen, die weder einer Schul- oder Berufsausbildung noch einer Erwerbstätigkeit nachgehen, lag 2022 bei 6,8 Prozent. Obwohl dieser Anteil im Vergleich zu den ersten beiden Corona-Jahren 2020 (7,4 Prozent) und 2021 (7,8 Prozent) gesunken ist, liegt er über dem Zehnjahrestief von 5,7 Prozent aus dem Jahr 2019 vor der Corona-Pandemie.

Aufgrund des demografischen Wandels nimmt die Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen einen immer kleineren Teil der Gesamtbevölkerung in Deutschland ein. Der Anteil junger Menschen in dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung war mit 10,0 Prozent Ende 2022 auf einem Tiefststand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950. Während die absolute Zahl der 15- bis 24-Jährigen von ihrem historischen Tiefststand Ende 2021 (8,35 Millionen) leicht auf 8,46 Millionen Ende 2022 gestiegen ist, ist dies hauptsächlich auf die Rekordzuwanderung und das mit dem Krieg in der Ukraine verbundene starke Bevölkerungswachstum 2022 zurückzuführen, so die Statistiker.

10.08.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.

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