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Schlecker Letzter Arbeitstag für Tausende Angestellte

2.200 Drogeriemärkte am Samstag zum letzten Mal geöffnet.

Ehingen/Berlin – Rund 2.200 Schlecker-Filialen in ganz Deutschland haben am Samstag zum letzten Mal ihre Türen geöffnet. Nach der Insolvenz der Drogeriemarktkette erwartet damit nun unmittelbar 9.500 Angestellte aus den Geschäften die Kündigung. Weitere Mitarbeiter aus den Warenlagern werden dann im April ihren Job verlieren. Insgesamt werden rund 11.200 Stellen abgebaut.

Die Kündigungsschreiben werden allerdings nicht vor Mitte kommender Woche verschickt. „Wir werden abwarten, bis der Finanz- und Wirtschaftsausschuss des baden-württembergischen Landtags getagt hat“, sagte ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Arndt Geiwitz. Der Ausschuss kommt am Mittwoch zusammen und soll über eine Lösung entscheiden, mit der die Länder einen Kredit der Förderbank KfW für die Gründung von Transfergesellschaften absichern sollen.

Der Sinn dieser Gesellschaften ist nach den Worten von Baden-Württembergs Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid zwischen Bund und Ländern „unumstritten“. Der SPD-Politiker zeigte sich am Samstag im Deutschlandradio Kultur zuversichtlich, dass die nötigen 70 Millionen Euro nur eine Überbrückungshilfe seien, um den KfW-Kredit abzusichern. „Nach sechs Monaten muss der Insolvenzverwalter aus der Insolvenzmasse oder aus Erträgen des dann reduzierten Schlecker-Konzerns den Kredit zurückzahlen“, sagte Schmid.

„Wir sind optimistisch, dass das klappt“, sagte der Sprecher mit Blick auf die Finanzierung der Transfergesellschaften. Das Vorgehen sei auch mit den Gläubigern abgesprochen. Die Vorbereitungen seien bereits so weit abgeschlossen, dass die Gesellschaften bereits in den Tagen darauf die Arbeit aufnehmen könnten.

Auch die Schlecker-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Christel Hoffmann hofft auf eine Transfergesellschaft. Dies wäre eine gute Lösung, sagte sie im Deutschlandfunk. Damit seien die Gekündigten finanziell zumindest einigermaßen abgesichert und hätten zudem die Chance auf Weiterbildungsmaßnahmen, „um dann auf dem Arbeitsmarkt möglichst schnell vermittelt zu werden“.

Hoffmann widersprach zugleich Äußerungen, wonach es im Einzelhandel genügend Arbeitsplätze gebe. Dabei handle es sich oft um 400-Euro-Jobs, von denen man nicht leben könne.

Bei der Finanzierung der Auffanggesellschaften arbeitet der Schlecker-Insolvenzverwalter zudem an einem Plan B. Geiwitz prüfe Kredite von Geschäftsbanken oder Fonds, sagte der Verhandlungsleiter der Gewerkschaft ver.di, Bernhard Franke, am Freitag. „Er versucht alles parallel zum politischen Prozess.“

Diese Lösung hat allerdings einen großen Haken: „Den Kredit muss er aber auch absichern, und das kostet ziemliche Wucherzinsen“, sagte Franke. Am unkompliziertesten wäre eine politische Lösung.

Der Stuttgarter Wirtschaftsminister Schmid forderte daher die anderen Bundesländer auf, verlässliche Erklärungen abzugeben, dass sie für die Finanzierung bürgen. Die Transfergesellschaften seien das Mittel der Wahl, um die Beschäftigten nachzuqualifizieren und auf dem Arbeitsmarkt zu vermitteln. Sobald die Zusagen vorlägen, könne Baden-Württemberg in Vorlage treten.

24.03.2012 - dapd / newsburger.de

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