Tourismusverband Kritik an Abschaffung der Hotelmeldepflicht nur für Inländer
Bedenken gegen Aufhebung der Hotelmeldepflicht für inländische Gäste.
Berlin – Der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbands, Norbert Kunz, hat Bedenken gegenüber der von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) geforderten Aufhebung der Hotelmeldepflicht nur für inländische Hotelgäste geäußert. Kunz betonte, dass es schwierig sei, eine gastfreundliche Willkommenskultur aufrechtzuerhalten, wenn an der Rezeption zwischen Gästen aus dem In- und Ausland unterschieden werden müsse. Zudem stellte er die Frage auf, wie eine solche Regelung umgesetzt werden solle, da dennoch jeder Gast nach seiner Staatsangehörigkeit gefragt werden müsste.
Laut Kunz bestehen auch Bedenken hinsichtlich einer möglichen Verletzung des unionsrechtlichen Diskriminierungsverbots durch diesen Vorschlag. Darüber hinaus bleiben viele Fragen offen in Bezug auf die vorgeschlagene Abschaffung der Meldepflicht für inländische Gäste. Insbesondere sollte sichergestellt werden, dass die Erfassung von Gästedaten weiterhin gewährleistet ist, um die kommunale Tourismusfinanzierung durch Tourismus- und Kurbeiträge zu ermöglichen, mahnte Kunz.
Der „Spiegel“ berichtete am Wochenende, dass Faeser die Meldepflicht in Hotels für Gäste aus dem Inland abschaffen möchte. Derzeit müssen alle Gäste von Beherbergungsstätten einen Schein ausfüllen, in dem unter anderem Name, Geburtsdatum und Anschrift abgefragt werden. Faeser habe diesen Vorschlag dem Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) unterbreitet.
20.07.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.