86 Prozent der befragten Unternehmen meldeten Schwierigkeiten.
München – Laut einer aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts sind Einzelhändler von Lebensmitteln weiterhin am stärksten von Lieferengpässen betroffen. Im Februar meldeten 86 Prozent der befragten Unternehmen Schwierigkeiten, während es im Januar noch 96 Prozent waren. Die schwierigen Verhandlungen zwischen Herstellern und Händlern um Preise und Konditionen bei Lebensmitteln waren zuletzt eine wichtige Ursache für Lücken in den Regalen. Lebensmittelhersteller nutzen Lieferstopps als Druckmittel in diesen Verhandlungen, während Händler ihrerseits von der Möglichkeit Gebrauch machen, Produkte bestimmter Hersteller zeitweilig aus dem Sortiment zu nehmen.
Im Einzelhandel insgesamt sind 53,5 Prozent der befragten Unternehmen von Lieferengpässen betroffen, im Vergleich zu 57 Prozent im Januar. Hohe Nahrungsmittelpreise beeinflussen derzeit das Einkaufsverhalten im Lebensmitteleinzelhandel stark. Viele Verbraucher kaufen preissensitiver ein und sind auf der Suche nach guten Angeboten eher bereit, mehrere Geschäfte aufzusuchen und Einkäufe aufzuteilen. In der Tendenz werden daher die Standorte des Lebensmitteleinzelhandels besser besucht. Nur 18 Prozent der Lebensmitteleinzelhändler meldeten für das vierte Quartal 2022 eine niedrige Kundenfrequenz. Dies ist der geringste Wert seit dem Jahr 2020.
Abseits der Lebensmittel sind die Lieferengpässe insbesondere im Fahrradhandel stark zurückgegangen: Nur noch gut jeder vierte Händler ist betroffen. Noch im Juni 2022 gab es keinen Fahrradhändler, der keine Lücken in den Regalen meldete. „Für viele Sport- und Outdoorprodukte geht die bis in das Jahr 2022 pandemiebedingt starke Nachfrage wieder zurück, sodass sich auch Lieferprobleme wieder abschwächen“, sagte Höppner.
Insgesamt zeigt die Umfrage, dass die Situation bei den Lieferengpässen im Einzelhandel im Februar etwas entspannter war als im Januar. Allerdings bleibt der Lebensmittelhandel besonders betroffen.
14.03.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
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