newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Schlecker-Insolvenz Kündigungssklagen bedrohen Abwicklung

Problematisch auch zähe Verhandlungen mit ver.di.

Stuttgart/München – Die Klagen von gekündigten Schlecker-Mitarbeitern und zähe Verhandlungen mit der Gewerkschaft ver.di um einen Lohnverzicht verzögern die Abwicklung der Drogeriemarktkette. Problematisch sei vor allem, dass diese zwei großen Themen bei der Rettung des Unternehmens derzeit parallel gelöst werden müssten, sagte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagausgabe).

Für die Kinder des Drogeriemarkt-Gründers Anton Schlecker sieht Geiwitz keine Mehrheit in einem neuen Unternehmen, wie er ergänzend den „Stuttgarter Nachrichten“ (Montagausgabe) sagte. Er könne sich für Lars und Meike Schlecker höchstens eine Beteiligung von unter 25 Prozent vorstellen.

Von den 9.500 Mitarbeitern, die ihren Job bei Schlecker verloren haben, wehren sich 3.850 juristisch gegen ihre Kündigung. Die Zahl könnte noch steigen durch die Führungskräfte, die ihre Kündigung später erhalten haben. 180 Führungskräfte war gekündigt worden.

Vier Investoren haben Angebot abgegeben

Daneben will Geiwitz die Gehälter der verbliebenen Schlecker-Mitarbeiter spürbar drücken. Er fordert von den noch 13.500 Angestellten, bis Ende 2014 auf 15 Prozent ihres Gehalts zu verzichten. „Ich muss einige hundert Millionen Euro Verlust im Jahr umdrehen, da brauche ich für eine Übergangszeit deren Hilfe“, sagte Geiwitz. Die Gewerkschaft ver.di will dem aber nur im Gegenzug für Einblicke in die Sanierungskonzepte potenzieller Investoren zustimmen und blockiert Lohnkürzungen derzeit.

Der Insolvenzverwalter bestätigte, dass vier Investoren, die sich aktuell in der sogenannten Due-Diligence-Prüfung befänden, inzwischen jeweils ein unverbindliches Angebot für das Unternehmen abgegeben hätten.

Nach einem Bericht des „Focus“ hat der Ausverkauf in den mehr als 2.000 inzwischen geschlossenen Filialen den Umsatz der Kette im März auf Jahressicht um rund zehn Prozent nach oben getrieben. Das Nachrichtenmagazin beruft sich auf Zahlen des Marktforschungsunternehmens GfK. Dabei sei mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes des Monats mit Sonderangeboten erzielt worden. Geiwitz kündigte eine Preisoffensive an: „In den nächsten Monaten werden wir in den Filialen massiv die Preise senken.“

06.05.2012 - dapd / newsburger.de

Weitere Meldungen

"Selbstbedienungsladen" Weselsky nennt Boni für Bahnvorstände „perverses System“

Der Vorsitzende der Lockführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, ist empört über die geplanten Bonuszahlungen für den Vorstand der Deutschen Bahn. Er bezeichnet dieses Vorhaben als Ausdruck eines "perversen Systems" und einem "Selbstbedienungsladen" für Führungskräfte. ...

Statistisches Bundesamt Inlandstourismus legt zu

Im Oktober 2023 verzeichneten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 44,6 Millionen Übernachtungen von in- und ausländischen Gästen. Dies entspricht einem Anstieg von 1,2 Prozent im Vergleich zu Oktober 2022, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in ...

Analyse E-Paketwagen könnten 632.000 Tonnen CO2 pro Jahr sparen

Stillstand Streik bei der Bahn beginnt

Bericht RWE und EnBW wollen Förderung für Solarmodule aus Europa

Bericht Mittelständler planen erste große Fabrik für E-Benzin

Statistisches Bundesamt Umsatz im Dienstleistungsbereich zurückgegangen

DHL Sendungsmengen in Vorweihnachtszeit auf „sehr hohem Niveau“

Unternehmensnachfolge Interesse so gering wie noch nie

Unternehmen Einzelhandel blickt etwas optimistischer auf Weihnachtsgeschäft

Statistisches Bundesamt Einzelhandel macht mehr Umsatz

Österreich Signa meldet Insolvenz an

Energie BDEW sieht keine Zukunft für Gasheizungen

Unternehmen Hackerangriff auf wichtigen IT-Dienstleister von Steuerberatern

Ifo-Institut Nur begrenztes Potenzial für Fracking in Deutschland

Unternehmen Industriegewerkschaft warnt vor Standortschließungen

Unternehmen C&A will 100 neue Filialen in Europa

China Birkenstock will nach Börsengang vor allem in Asien wachsen

Immobilien Baubranche warnt vor Pleitewelle

Industrie IW hält Lindners „Wachstumschancengesetz“ für unzureichend

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »