Silicon Valley Bank Forscher Schularick warnt vor Finanzkrise
Enorme Verluste im Finanzsystem.
Kiel – Die Pleite der Silicon Valley Bank in den USA könnte zu Turbulenzen an den Finanzmärkten führen, warnt Moritz Schularick, der neue Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW), in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“. Schularick betont, dass es aufgrund der steigenden Zinsen enorme Verluste im Finanzsystem gebe, insbesondere bei lang laufenden Anleihen und Immobilienkrediten. Wenn Kunden ihr Geld kurzfristig abziehen könnten, könnten die Verluste so hoch sein, dass die Bank wie in Amerika zahlungsunfähig werde.
Obwohl es derzeit keine konkrete Finanzkrise gebe, warnt Schularick, dass nach einem Jahrzehnt mit sehr niedrigen Zinsen Verwerfungen zu erwarten seien. Forschungen zeigen, dass die Gefahren dann am größten seien, wenn nach langen Perioden lockerer Geldpolitik die Zinsen wieder steigen. In dieser Situation seien die Zentralbanken gefragt, das Ganze unter Kontrolle zu halten.
Schularick ruft den Westen dazu auf, mit China im Gespräch zu bleiben, obwohl in dem Land viel falsch laufe. China sei die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und werde nicht von der Bildfläche verschwinden. Der Westen brauche China zur Lösung globaler Probleme wie des Klimawandels. Schularick befürchtet, dass je mehr China in die Ecke gestellt werde, desto mehr treibe man es in Putins Arme.
Die Einleger der Silicon Valley Bank sollen nach Angaben der Fed ab Montag wieder vollen Zugriff auf ihre Kontoguthaben bekommen. Obwohl dies noch nicht bekannt war, als sich Schularick äußerte, bleibt seine Warnung vor möglichen Turbulenzen an den Finanzmärkten bestehen.
13.03.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
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