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Japan verzeichnet erstes Handelsdefizit seit 1980
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Japan Japan verzeichnet erstes Handelsdefizit seit 1980

Folgen des Erdbebens und starker Yen lassen Exporte sinken.

Tokio – Japan hat im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 1980 ein Handelsdefizit verbucht. Die Regierung in Tokio gab den Fehlbetrag am Mittwoch mit 2,49 Billionen Yen (etwa 25 Milliarden Euro) an. Als Grund führte sie unter anderem die wirtschaftlichen Folgen der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe vom 11. März 2011 an.

Der Wert japanischer Exporte sei um 2,7 Prozent auf 65,55 Billionen Yen (666 Milliarden Euro) gesunken, teilte das Finanzministerium mit. Wegen des Ausfalls von Reaktoren nach der Havarie des Atomkraftwerks in Fukushima habe Japan zudem mehr Energie importieren müssen.

Aufgrund des starken Yens hatten einige Industrieunternehmen ihre Produktion zuletzt ins Ausland verlagert. Vor allem Südkorea, Taiwan und Singapur locken mit niedrigeren Herstellungskosten.

In zwei Jahren könnte Japan nach Auffassung von Volkswirten möglicherweise wieder eine ausgeglichene Handelsbilanz vorlegen. Die Zeiten der großen Handelsüberschüsse ist nach Einschätzung der Experten allerdings vorbei.

“Das zeigt die fundamentalen Veränderungen in der japanischen Wirtschaft, speziell im verarbeitenden Gewerbe”, sagte Chefvolkswirt Hideki Matsumura vom Japan Research Institute. “Japan verliert seine Wettbewerbsfähigkeit bei der Produktion im Inland.”

Der Anstieg des Yens gegen Dollar und Euro hatte die Preise für japanische Exporte zuletzt in die Höhe getrieben. Zudem sank der Wert im Ausland erwirtschafteter Gewinne bei der Überweisung nach Japan.

Neben der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe hatte die japanische Industrie im vergangenen Jahr mit einer schwächelnden US-Wirtschaft und der Schuldenkrise in Europa zu kämpfen. Bei den jüngsten Überschwemmungen in Thailand waren zudem Produktionsanlagen zahlreicher japanischer Automobilkonzerne betroffen.

“Die Probleme in der Lieferkette und die Auswirkungen des Erdbebens werden verschwinden”, sagte der Chefvolkswirt der Bank of America Merrill Lynch in Japan, Masayuki Kichikawa. “Die Handelsbilanz wird sich vielleicht zu einen leichten Überschuss erholen, aber sie wird nicht mehr auf das Vorkrisenniveau steigen.”

25.01.2012 - AP, dapd / newsburger.de

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