newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Hummel bestäubt Blüte
© über dts Nachrichtenagentur

Insektensterben Abnehmende Bestände bei 45 Prozent der Arten

„Beim Artensterben ist es fünf nach zwölf.“

Berlin – Das Insektensterben hat in Deutschland mittlerweile 45 Prozent der Arten erfasst. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

Demnach habe der Bestand von 3.086 in der Roten Liste erfassten Insektenarten in den vergangenen 50 bis 150 Jahren abgenommen. Bei 40 Prozent sei der Bestand gleich geblieben, bei 13 Prozent sei die Datenlage nicht ausreichend für eine Aussage gewesen. Nur für etwa zwei Prozent der Arten auf der Liste sei der Trend positiv eingeschätzt worden, heißt es in der Antwort weiter.

Insgesamt sei die Zahl der Arten mit abnehmendem Bestand in allen untersuchten Insektengruppen „erheblich höher“ gewesen, als die Zahl der zunehmenden Arten, heißt es in der Antwort des Umweltministeriums. Sowohl die Gesamtmenge der Insekten als auch die Vielfalt der Arten sei in Deutschland stark zurückgegangen.

Nur bei zwei bis vier Prozent der Arten wüchsen die Bestände. Dazu gehöre unter anderem die Honigbiene. Für viele Wildbienen- und Hummelarten dagegen sei die Lage dramatisch: Mehr als ein Drittel (34,9 Prozent) der Arten auf der Liste seien gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Sieben Prozent seien bereits ausgestorben, heißt es in der Antwort weiter.

Wichtigste Ursachen für das Insektensterben sind laut Umweltministerium der Verlust beziehungsweise die Verschlechterung von Lebensräumen für die Tiere. Ein Rückgang von Wildpflanzen, der Einsatz von Pestiziden, Nähr- und Schadstoffe in Gewässern und Lichtverschmutzung trügen alle zur sinkenden Qualität der Lebensräume bei.

Das Verschwinden bestäubender Insekten wie Wildbienen und Hummeln hätte auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Sollte die Insektenbestäubung in Zukunft vollständig ausfallen, drohten Verluste von 1,13 Milliarden Euro in der Agrarwirtschaft, heißt es in der Antwort des Umweltministeriums. Allein durch Honigbienen sei die Bestäubungsleisten der wilden Arten dabei nicht zu kompensieren. Von Wildbienen besuchte Blüten bringen laut der Antwort der Bundesregierung deutlich mehr Fruchtknoten und -stände hervor als Blüten, die nur durch Honigbienen bestäubt würden.

„Beim Artensterben ist es fünf nach zwölf“, sagte Steffi Lemke, Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion für Naturschutzpolitik, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

03.05.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Schnellstrecke gesperrt Keine direkten ICE-Verbindungen von und nach Frankfurt

Im Sommer, vom 16. Juli bis zum 16. August, wird auf der ICE-Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt/Main der Zugverkehr eingestellt. In dieser Zeit werden auf der etwa 135 Kilometer langen Hauptstrecke zwischen Siegburg/Bonn und dem Frankfurter Stadion die ...

Sachsen-Anhalt Deutlich mehr Prostituierte gemeldet

In Sachsen-Anhalt hat sich die Zahl der registrierten Prostituierten innerhalb kurzer Zeit verzehnfacht. Laut dem Statistischen Landesamt waren zu Beginn des letzten Jahres 406 Sexarbeiterinnen gemeldet, im Vergleich zu 43 im Jahr 2019. ...

Statistisches Bundesamt Deutschland bei Verpackungsmüll im EU-Vergleich an erster Stelle

Gesundheit Krankenhausgesellschaft fürchtet Grippewelle

Jahresbilanz Spendenbereitschaft geht zurück

Umfrage Immer weniger Online-Käufe von Weihnachtsbäumen

Friedensnobelpreis Matwijtschuk hofft auf mehr Aufmerksamkeit für iranische Frauen

Bundeskriminalamt Polizei wirft „Letzter Generation“ 1.200 Straftaten vor

Sicherheitsbedenken Viele deutsche Ortskräfte aus Gaza können nicht nach Deutschland

Bildung Philologenverband warnt vor Aushöhlung der Lehrerausbildung

Gesundheit Landgericht weist Klage zu mutmaßlichem Corona-Impfschaden ab

Israel Israelische Armee rückt im Norden und Süden Gazas weiter vor

Winterurlaub Hotels sind im Schnitt 12 Prozent teurer als 2022

Eisregen Flughafen München wird erneut geschlossen

Frankreich Bundesanwaltschaft eröffnet Ermittlungsverfahren zu Anschlag in Paris

Statistisches Bundesamt Ältere Autofahrer bei Unfällen häufiger Hauptverursacher

Gesundheit Verband fordert 1.600 zusätzliche Psychotherapeutensitze

Israel Israel setzt Luftangriffe im Gazastreifen fort

Literatur Junge Leute verwenden Kulturpass vor allem für Bücher

Musik Casper auf Platz eins der deutschen Album-Charts

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »