Infineon-Chef Abgasbetrug hat Marke „Made in Germany“ beschädigt
Jedes Unternehmen müsse selbst für die Qualität seiner Produkte einstehen.
Neubiberg – Der Vorstandsvorsitzende des Chipherstellers Infineon, Reinhard Ploss, glaubt, dass die Autoindustrie durch den Abgasbetrug der Marke „Made in Germany“ geschadet hat.
„Vom Gefühl her ja, auch wenn ich nicht sagen kann, woran man das konkret festmachen könnte“, sagte er der „Welt am Sonntag“ auf die Frage, ob die Marke gelitten habe. „Dennoch ist mein Eindruck, dass `Made in Germany` in Bezug auf unser Unternehmen weiter positiv besetzt ist.“
Jedes Unternehmen müsse selbst für die Qualität seiner Produkte einstehen. „Wenn wir eine Funktionalität unserer Produkte zusichern, dann ist sie auch drin“, sagte Ploss. „Wir stellen fest, dass das Vertrauen in unsere Qualitätsversprechen nach wie vor besteht.“
Der Infineon-Chef sagte, er beschäftige sich derzeit nicht mit der Frage, ob sein Konzern durch ein mutmaßliches Kartell in der Autoindustrie geschädigt worden sei. „Wir haben uns bei der Zusammenarbeit mit unseren Kunden immer sehr genau an die Regeln gehalten“, sagte Ploss. „Es gibt viele, mit denen wir offen und gut zusammenarbeiten. Das werden wir fortsetzen.“
Er hoffe, dass die Branche die Krisen möglichst schnell hinter sich lasse. „Unser Wunsch ist, dass die Automobilindustrie ihre Probleme schnell löst, sodass wir uns noch stärker auf die Innovationen konzentrieren können“, sagte er.
Infineon macht knapp die Hälfte seines Umsatzes mit der Lieferung von Chips an die Autoindustrie. „Die Zusammenarbeit mit der deutschen und europäischen Automobilindustrie ist für uns Schlüssel zum Erfolg“, sagte Ploss. „Sie hat trotz aller temporärer Verwerfungen weiter sehr viel Innovationskraft.“
Der Wandel zur Elektromobilität werde sich durch die Abgasdiskussion weiter beschleunigen. „Wir sind in der Lage, auch eine noch stärker steigende Nachfrage in relativ kurzer Zeit zu bedienen, weil wir mit dem 300-Millimeter-Wafer-Werk in Dresden schnell unsere Fertigungskapazitäten steigern können“, kündigte Ploss an. „Das können nur wenige Wettbewerber so wie wir.“
Die deutsche Automobilindustrie sei zwar auf dem Weg zur Elektromobilität „gar nicht schlecht unterwegs“. Trotzdem sieht er Konzerne wie Daimler und BMW durch neue Konkurrenten wie Tesla durchaus bedroht. „Die Frage ist: Hat Tesla das passende Produkt? Im Moment sieht es so aus“, sagte Ploss.
Für Infineon sei es am Ende aber nicht entscheidend, ob sich Elektroautos in Deutschland durchsetzten. „Die Elektromobilität wird sich nicht an der Akzeptanz in Deutschland entscheiden, beim elektrischen Fahren wird China die Vorreiterrolle übernehmen“, sagte er. „Eine Elektroauto-Quote in China würde uns klar in die Hände spielen.“
Ploss traut der deutschen Autoindustrie hingegen eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des autonomen Fahrens zu. „Da hat die deutsche Automobilindustrie ihre Kompetenz: Sie entwickelt die hundertprozentige Funktionalität für die Stunde null des autonomen Fahrens“, sagte er. „Wir wollen es schaffen, die Zuverlässigkeit eines Flugzeugs für den Preis eines Autos zu liefern.“
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