Flüchtlingskrise 1.859 Menschen bei Flucht über Mittelmeerroute in 2023 gestorben
Fast 2.000 Todesopfer im Mittelmeer im ersten Halbjahr.
Berlin – Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres sind bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, mindestens 1.859 Menschen gestorben. Die neuesten Zahlen des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen, UNHCR, zeigen, dass dies eine Steigerung von 56 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 ist, als 1.200 Menschen ums Leben kamen. Im gesamten vergangenen Jahr sind laut UNHCR insgesamt 2.439 Flüchtlinge im Mittelmeer gestorben oder werden vermisst. Die Opferzahlen in diesem Jahr sind so hoch wie seit 2015 nicht mehr.
„Die hohe Zahl an Opfern im Mittelmeer ist erschütternd“, sagte Peter Ruhenstroth-Bauer, der Direktor der UN-Flüchtlingshilfe, gegenüber „Business Insider“. „Diese Menschen flüchten vor Gewalt und Krieg, sie brauchen dringend sichere Fluchtrouten.“ Er betonte, dass eine Verhinderung weiterer Todesfälle im Mittelmeer nur durch die Bereitstellung solcher sicherer Fluchtrouten möglich sei. Ruhenstroth-Bauer forderte, dass die Rettung von Menschen in Seenot eine humanitäre Pflicht bleibt und niemals zur Debatte stehen darf.
„Die Länder Europas müssen schnelle und nachhaltige Lösungen finden, um sowohl sichere Fluchtrouten als auch uneingeschränkte Seenotrettung zu gewährleisten“, fügte Ruhenstroth-Bauer hinzu. Obwohl die Überfahrt über das Mittelmeer weltweit als die gefährlichste Route für Flüchtlinge gilt, versuchen dennoch jedes Jahr Zehntausende Menschen Europa auf oft kaum seetüchtigen Booten zu erreichen.
04.07.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
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