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Fahri Yardim „Ich habe nicht eine Sekunde gezögert“

Neuer „Tatort“-Kommissar lässt sich vom Rummel nicht verrückt machen.

Hamburg/Berlin – Schauspieler Fahri Yardim hat keine Angst vor den Reaktionen auf sein Debüt als Hamburger „Tatort“-Kommissar an der Seite von Til Schweiger. „Ich bin nicht gelassen, das wäre verlogene Coolness, aber ich bin auf einiges gefasst“, sagte der 32-Jährige der Nachrichtenagentur dapd. Die Pressearbeit für den Krimi und den Wirbel um seinen Co-Star Schweiger habe er „wie eine vorweggenommene Therapiestunde“ empfunden. „Am Ende bin ich aber natürlich emotional bei der Sache. Das wird mich mit betreffen, egal, in welche Richtung das ausschlägt.“

Dass die Neubesetzung des Hamburger „Tatort“-Teams einen solchen Rummel auslöse, habe er allerdings nicht erwartet. „Da musste ich dabei sein, um zu verstehen, dass das jede Verhältnismäßigkeit verlässt. Es gibt Momente, da lacht man darüber und denkt sich: Was ist denn hier los? Dann gibt es auch wieder Tage, da frage ich mich, ob es denn nichts Wichtigeres zu besprechen gibt als Tils Rollenname.“

Schweiger wird als Nick Tschiller und nicht wie ursprünglich geplant als Nick Tschauder auf Verbrecherjagd gehen. „Das ist eine der banalsten Tätigkeiten, dass man sich mit dem Regisseur über die Namensgebung austauscht. Wenn Til das macht, ist das gleich eine ‚Kampfansage'“, sagte Yardim.

„Ich habe sofort den Luftsprung angesetzt“

Der Schauspieler hatte sich in den vergangenen Jahren über kleinere Rollen Schritt für Schritt hochgearbeitet. Über Auftritte in der Serie „König von Kreuzberg“, Kinofilme wie „Chiko“, „Männerherzen“ oder „Almanya – Willkommen in Deutschland“ hat er es schließlich bis in die erste Riege der deutschen Schauspieler geschafft. Ende 2013 ist er in der Verfilmung des Historien-Romans „Der Medicus“ an der Seite von Ben Kingsley zu sehen. Auch eine Fortsetzung der Kino-Komödie „Mann tut, was Mann kann“ ist geplant.

Die Berufung zum „Tatort“-Kommissar empfindet Yardim als eine besondere Ehre. „Ich habe nicht eine Sekunde gezögert, sondern sofort den Luftsprung angesetzt“, erzählte er. Abzusehen sei dies nicht gewesen: „Ich hatte da keinen großen Plan, bin vom einen ins nächste gestolpert, keine Herausforderung gescheut und die ganze Palette ausprobiert.“ Seinen Werdegang betrachte er als „eine gesunde und hoffentlich nachhaltige Entwicklung. Ich hatte nie dieses Moment des Größenwahns oder des Höhenrauschs.“

Gebürtiger Hamburger freut sich über „Heimspiel“

Der NDR-„Tatort“ ist ein „Heimspiel“ für Yardim: „Das hat mir als gebürtigem Hamburger natürlich besonders Spaß gemacht, Facetten von mir selbst mit einzubringen.“ Klischeebehaftete Rollenangebote ärgern den Schauspieler. „Wenn gewisse Kategorien wie Ehrenmorde und Kleinkriminalität immer wieder befeuert werden und die Rolle nur davon lebt, dann finde ich das tragisch.“

Es sei ärgerlich, wenn der Migrationshintergrund in den Vordergrund rücke und nur eine deutsche Perspektive auf die Figur geboten werde. „Mir geht es nicht darum, wie die Rolle heißt und wo die Eltern herkommen, sondern wie sie gefüllt ist“, betonte er. „Ich spiele lieber einen Ali mit Tiefgang als einen Hans, der aus Klischees besteht.“ Seine „Tatort“-Rolle heiße zwar Yalcin Gümer. „Aber trotzdem ist das absolut ein Hamburger Jung. Damit erzählt man auch in gewisser Weise ein neues Deutschlandbild.“

04.03.2013 - dapd / newsburger.de

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