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Schlecker Pleite zieht Kreise

IhrPlatz stellt Insolvenzantrag – 670 Filialen und rund 5.800 Mitarbeiter betroffen.

Osnabrück/Ulm – Die Pleite der Drogeriemarktkette Schlecker zieht immer weitere Kreise: Am Donnerstag musste auch das Tochterunternehmen IhrPlatz Insolvenzantrag stellen. Betroffen sind rund 670 Filialen und etwa 5.800 Mitarbeiter, wie ein Unternehmenssprecher mitteilte.

Der vorläufige Insolvenzverwalter von Schlecker, Arndt Geiwitz, kündigte an, beide Unternehmen sollten jetzt gemeinsam saniert werden. IhrPlatz befinde sich “in einem starken Abhängigkeitsverhältnis” zu Schlecker, das die Suche nach einer gemeinsamen Lösung vorteilhaft erscheinen lasse.

Der Geschäftsbetrieb in den IhrPlatz-Geschäften läuft aber unverändert weiter. Die Belieferung mit Waren sei durch die für Schlecker erzielte Einigung mit der Einkaufskooperation Markant auch für IhrPlatz sichergestellt, betonte ein Sprecher. Gleichzeitig sichere der Insolvenzantrag für die nächsten drei Monate die Zahlung der Mitarbeitergehälter durch die Bundesanstalt für Arbeit.

Der vorläufige Insolvenzverwalter hatte sich am Mittwochabend mit Markant, dem wichtigsten Warenlieferanten, über eine Fortsetzung der Belieferung der Schlecker-Läden in Deutschland verständigt. Warenbestellungen, Lieferungen und Abrechnungen für die Schlecker-Märkte in Deutschland seien damit wieder sichergestellt und eine Rückkehr zum “Regelbetrieb” möglich, erklärte das Unternehmen. Eine Einigung über die Belieferung der noch nicht von der Insolvenz betroffenen Auslandsgesellschaften durch Markant sollte am (heutigen) Donnerstag folgen.

Geiwitz betonte, er sei nach diesem Durchbruch zuversichtlich, auch die Gespräche mit den anderen Lieferanten in den nächsten Tagen positiv abschließen zu können. Ziel des zusammen mit der Familie Schlecker und dem Management erarbeiteten Restrukturierungskonzepts sei weiterhin der Erhalt des Unternehmens sowie eines großen Teils des Filialnetzes und der Arbeitsplätze.

Für IhrPlatz ist es bereits die zweite Insolvenz. Im Mai 2005 hatte die damals unabhängige Drogeriekette beim Amtsgericht Osnabrück zum ersten Mal ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung beantragen müssen. Mithilfe der US-Investmentbank Goldman Sachs gelang damals die Rettung. Und Einiges am damaligen Erfolg könnte durch als Vorbild für die Schlecker-Sanierung dienen.

Denn aus schmuddeligen Ramschläden für Putzmittel und Seife wurden damals moderne Filialen mit einem breiten Angebot für Schönheit und Wellness gemacht. Nach der Sanierung übernahm Schlecker Ende 2007 die 1895 gegründete Osnabrücker Traditionsfirma und betrieb sie als eine Art Premium-Tochter. Doch die Krise des Mutterkonzerns wurde nun auch der Tochter zum Verhängnis.

26.01.2012 - dapd / newsburger.de

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