Studie Deutsche Unternehmen machen Milliardenumsätze in Russland
Deutsche Unternehmen sind größte ausländische Steuerzahler in Russland.
Berlin – Deutsche Unternehmen sind nach amerikanischen Konzernen die größten ausländischen Steuerzahler in Russland, zeigt eine unveröffentlichte Studie der Kiew School of Economics im Auftrag der Nichtregierungsorganisation B4Ukraine, über die die FAZ (Dienstagsausgabe) berichtet.
Laut den Daten waren im vergangenen Jahr von den ursprünglich 371 deutschen Unternehmen noch 262 (69 Prozent) in Russland aktiv. Sie zahlten insgesamt 402 Millionen Dollar an Gewinnsteuern und erwirtschafteten einen Umsatz von 23,2 Milliarden Dollar. Das entspricht zwei Dritteln der Gewinnsteuern, die EU-Unternehmen im Jahr 2022 an das russische Finanzministerium überwiesen haben.
Einige deutsche Unternehmen würden trotz des laufenden Konflikts ihre Geschäfte in Russland weiter ausbauen. Diese Aktivitäten seien legal und nicht von Sanktionen betroffen. Lediglich US-Unternehmen zahlten in Russland höhere Gewinnsteuern.
Insgesamt würden vier von fünf der ursprünglich 1.387 westlichen Unternehmen, die vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine in dem Land aktiv waren, weiterhin dort Geschäfte betreiben. Im vergangenen Jahr zahlten diese Unternehmen insgesamt 3,5 Milliarden Dollar an Gewinnsteuern an den russischen Staat. Die Studienautoren argumentieren, dass diese Unternehmen somit zur Finanzierung der Kriegsanstrengungen Russlands beitragen würden.
Unternehmensvertreter betonen, dass sie alle Sanktionen einhielten. Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft erklärte gegenüber der FAZ, dass viele Unternehmen bereits einen Rückzug aus Russland planen. Andere seien jedoch vertraglich gebunden und könnten den Markt nicht kurzfristig verlassen, so Geschäftsführer Michael Harms.
04.07.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
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