Tarifkonflikt Verhandlungsführerin sieht Streikandrohungen gelassen
„Im Augenblick läuft das Spiel, wer zuerst weiche Knie bekommt.“
Berlin – Im Tarifkonflikt für den öffentlichen Dienst haben die Gewerkschaften Verdi und Beamtenbund vor der dritten Verhandlungsrunde ihre Streikbereitschaft unterstrichen. Auch ein gemeinsamer Streikaufruf mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) für den 27. März steht im Raum.
Die Verhandlungsführerin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge (SPD), reagiert jedoch gelassen auf die drohende Eskalation. „Im Augenblick läuft das Spiel, wer zuerst weiche Knie bekommt“, sagte die Gelsenkirchener Oberbürgermeisterin dem „Handelsblatt“. Sie sei jedoch „schon lange genug dabei, um mit Druck umgehen zu können“.
Welge betonte, dass Streiks an Flughäfen oder in Kitas ein Machthebel seien, den die Gewerkschaften bewusst nutzten. Allerdings müssten sie dabei aufpassen, dass sie demokratische Rechte wie das Streikrecht nicht übermäßig ausreizen, da sonst irgendwann die Demokratie Schaden nehmen könnte. Sie warf den Gewerkschaften vor, dass eine große Streikwelle schon lange geplant war, unabhängig vom tatsächlichen Verhandlungsstand, um Mitglieder zu gewinnen.
22.03.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.