Sechs Prozent schließen sogar die Schließung ganzer Standorte nicht aus.
Berlin – Laut dem neuesten „Krankenhaus-Index“ der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) wird mehr als die Hälfte aller Krankenhäuser in Deutschland in den nächsten sechs Monaten aufgrund einer angespannten wirtschaftlichen Situation die medizinische Versorgung einschränken müssen. Wie die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten, erwarten 51 Prozent der befragten Allgemeinkrankenhäuser, dass sie Betten sperren oder ganze Stationen vorübergehend schließen müssen. 41 Prozent der Kliniken rechnen damit, dass planbare Operationen verschoben werden müssen. 35 Prozent der Krankenhäuser prognostizieren Personalabbau und sechs Prozent schließen sogar die Schließung ganzer Standorte nicht aus.
Die Krankenhäuser, von denen 71 Prozent ihre wirtschaftliche Lage als sehr schlecht oder schlecht bewerten, nannten mehrere Gründe dafür, dass die Versorgung eingeschränkt werden muss. Die Hauptursachen sind nicht durch Krankenkassen oder den Staat refinanzierte Kostensteigerungen bei der Energieversorgung und dem Fachkräftemangel. Gerald Gaß, der Chef der DKG, sagte dem RND, dass die Krankenhäuser aufgrund des Auseinanderklaffens der galoppierenden Inflation und der dahinter zurückbleibenden Erlösentwicklung Monat für Monat ein Defizit von 740 Millionen Euro schreiben würden. Bis Ende März werde das kumulierte Defizit fast neun Milliarden Euro betragen.
Gaß kritisierte erneut, dass die versprochenen Energiehilfen aufgrund ungünstiger Detailregelungen nur sehr wenige Krankenhäuser in Anspruch nehmen könnten. Um Insolvenzen und folgende Versorgungseinschränkungen zu verhindern, forderte der DKG-Chef, dass die Krankenhäuser jetzt kurzfristig und verlässlich wirtschaftlich gesichert werden müssten. Die DKG lädt am Montag zu einem Klinikgipfel in Berlin ein.
13.03.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
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