Kritik an Sparplänen IG Metall fordert schnelle Umsetzung des Weiterbildungspakets
„Der Finanzminister hat auf alles, was Geld kostet, einen Deckel draufgesetzt.“
Berlin – Der Chef der IG Metall, Jörg Hofmann, hat die Bundesregierung aufgefordert, das im Januar vorgestellte Weiterbildungspaket zügig umzusetzen und kritisiert die Sparpläne von Finanzminister Christian Lindner (FDP). „Der Finanzminister hat auf alles, was Geld kostet, einen Deckel draufgesetzt“, sagte Hofmann dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Aus diesem Grund sei der Entwurf des Weiterbildungspakets von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bis heute „nicht einmal im Kabinett gelandet“. Er betonte: „Es ist skandalös, wie hier politische Sonntagsreden über Fachkräftemangel und politisches Handeln auseinanderfallen.“
Das Weiterbildungspaket beinhaltet die Einführung einer Bildungszeit, die auf ein Jahr befristet werden soll, sowie ein Qualifizierungsgeld für betriebsinterne Umschulungen. Die Beschäftigten sollen für die Dauer der Maßnahmen durch Geld von der Arbeitsagentur finanziell abgesichert werden. Das Paket wird bei der Sitzung des Ampel-Koalitionsausschusses am Sonntag auf der Tagesordnung stehen.
Hofmann fordert auch ein generelles Umdenken bei den Staatsausgaben und schlägt vor, dass Zukunftsinvestitionen von der schwarzen Null im Bundeshaushalt ausgenommen werden sollten. „Zukunftsinvestitionen sind zuallererst Investitionen in Menschen und deren Qualifikation“, so Hofmann. Hilfsweise könnten auch Mittel des Klima- und Transformationsfonds zur Finanzierung des Weiterbildungspakets verwendet werden.
Hofmann verlangt auch Nachbesserungen am Konzept des Arbeitsministers. Ein Jahr Bildungszeit sei zu wenig. „Zwei Jahre halten wir für das Minimum, damit ein Spurwechsel gelingt“, so Hofmann. Er sieht auch beim Qualifizierungsgeld zwei Probleme: „Alles, was durch das Aufstiegs-Bafög bereits förderbar ist, soll nicht über das Qualifizierungsgeld förderbar sein. Dabei handelt es sich aber gerade um zertifizierte und qualifizierte Abschlüsse.“ Zudem sei nicht einsichtig, dass eine Förderung der Maßnahmen, also der Kosten für die Durchführung von Qualifikationen, ausgeschlossen sein soll.
25.03.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.