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Berufsgenossenschaft Fast jeden dritten Arbeitstag stirbt ein Bauarbeiter im Job

Im Jahr 2022 sind 74 Bauarbeiter während ihrer Arbeit ums Leben gekommen.

Berlin – Die Arbeit am Bau gehört in Deutschland nach wie vor zu den gefährlichsten Arbeitsplätzen, wie aus den aktuellen Zahlen der Berufsgenossenschaft für die Bauwirtschaft (BG BAU) hervorgeht. Im Jahr 2022 sind 74 Bauarbeiter während ihrer Arbeit ums Leben gekommen, und es wurden weitere 99.380 Bauunfälle gemeldet. Dies entspricht statistisch gesehen einem tödlichen Unfall alle dreieinhalb Arbeitstage. Obwohl die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind, sind sie nach Ansicht des Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Robert Feiger, immer noch alarmierend.

Besonders besorgniserregend ist, dass die Dunkelziffer der Unfälle auf Baustellen wahrscheinlich noch höher ist. Feiger betont, dass viele Unfälle, insbesondere kleinere, gar nicht gemeldet werden. Zudem werden Unfälle, bei denen ausländische Beschäftigte beteiligt sind, oft bagatellisiert oder vertuscht. Die meisten tödlichen Unfälle am Bau ereignen sich durch Abstürze von Dächern oder Gerüsten, was allein im Jahr 2022 35 Menschenleben kostete, fast die Hälfte aller Todesfälle. Weitere Todesursachen sind herabfallende Teile, Unfälle mit Baumaschinen, überfahren oder verschüttet werden.

Feiger sieht die Unfallbilanz als klare Aufforderung, die Sicherheitsmaßnahmen auf Baustellen weiter zu verbessern und die Gefahren so weit wie möglich zu minimieren. Er betont, dass die Sicherheit auf den Baustellen oberste Priorität haben muss und die Arbeit auf dem Bau nicht zu einem Hochrisiko-Job werden darf. Es sei wichtig, dass Arbeitgeber nicht am Arbeitsschutz sparen und der Arbeitsdruck nicht weiter steigt. Die Gewerkschaft IG BAU setzt sich für eine konsequente Einhaltung der Arbeitsschutzvorschriften und regelmäßige Schulungen der Beschäftigten ein, um das Unfallrisiko auf Baustellen zu reduzieren.

Insgesamt zeigen die aktuellen Zahlen der BG BAU, dass trotz einiger Verbesserungen immer noch dringender Handlungsbedarf besteht, um die Sicherheit am Bau zu gewährleisten. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten, einschließlich Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Behörden, ihre Verantwortung wahrnehmen und gemeinsam daran arbeiten, Unfälle auf Baustellen zu verhindern. Dazu gehören regelmäßige Schulungen, die Bereitstellung von angemessener Schutzausrüstung und die konsequente Umsetzung von Arbeitsschutzvorschriften. Nur wenn die Sicherheit am Bau oberste Priorität hat und konsequent umgesetzt wird, können tödliche Unfälle vermieden werden und Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter sicher ihrer Arbeit nachgehen.

08.04.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.

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