Autoindustrie VW rechnet für 2023 mit deutlich steigenden Absätzen
VW erwartet steigende Absatzzahlen für 2023.
Wolfsburg – VW-Konzernchef Oliver Blume erwartet für das laufende Jahr steigende Absatzzahlen und appelliert an die deutsche Wirtschaft, wieder an ihre Stärken zu glauben. In einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ sagte Blume, dass auch andere Länder wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüberstünden. Doch der globale Wettbewerb werde immer stärker. Angesichts der aktuellen Lage müsse Deutschland mehr Chancen sehen und anpacken, anstatt zu klagen. Blume betonte, dass Deutschland als großer Industriestandort auf seine eigenen Stärken setzen solle. Das Land verfüge über ein hohes Qualifikationsniveau, langjährige Erfahrung und einen Pioniergeist. Zudem besitze Deutschland nach wie vor erstklassige Forschungskapazitäten. Jetzt müsse man sich auf die richtigen Themen konzentrieren und Tempo machen.
In Bezug auf den eigenen Konzern erwartet Blume noch in diesem Jahr wieder steigende Absatzzahlen. Er sagte: „Für dieses Jahr sind wir zuversichtlich, mit einem deutlichen Plus beim Absatzvolumen abzuschließen.“ Dabei gehe es dem Konzernchef jedoch nicht mehr nur darum, möglichst viele Autos zuzulassen, sondern höhere Renditen zu erzielen.
Blume nannte mehrere Gründe für den Rückgang der Verkaufszahlen in den letzten Monaten. Zum einen sei die Kaufkraft durch Inflation gesunken und die Unsicherheit der Kunden gestiegen. Ein weiterer Faktor sei die Ladeinfrastruktur, die manche Kunden noch abwarten lasse, bis sie ein Elektroauto kaufen. Das könne dazu führen, dass einige ihre Autos länger fahren als geplant. Daher sei es wichtig, den VW-Konzern global breiter aufzustellen, zum Beispiel mit Wachstumsplänen für Nordamerika oder Indien.
Die von Gewerkschaften geforderte 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich lehnt Blume klar ab. Er sagte: „Das passt für mich nicht zusammen. Ein Blick in die Welt hilft dabei. Der Wettbewerb wird schärfer und da spielen auch Arbeitszeiten und Kosten eine Rolle. Wohlstand und soziale Leistungen müssen wir erarbeiten – das haben wir über Jahrzehnte hinweg in Deutschland geschafft.“
03.09.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.