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Studie Arbeitsmarktintegration im Laufe der Jahrzehnte verschlechtert

Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten in Deutschland verschlechtert sich.

Berlin – Die Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten in Deutschland hat sich im Laufe der Jahrzehnte verschlechtert, wie eine Studie des Mannheimer Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt. Während EU-Bürger häufig Arbeit in Deutschland finden und teils besser verdienen als Einheimische, haben Migranten aus außereuropäischen Ländern mit hohem Flüchtlingsanteil auf dem deutschen Arbeitsmarkt Schwierigkeiten. Selbst wenn Kinder von Zugewanderten das deutsche Bildungssystem durchlaufen haben, sind sie weiterhin benachteiligt.

Die Wissenschaftler verglichen die Integrationsverläufe zahlreicher Migrantengruppen, von den sogenannten Gastarbeitern über Personen, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs aus Osteuropa kamen, bis hin zu Geflüchteten und EU-Bürgern aus alten und neuen Mitgliedstaaten. „Die Erfahrungen der Gastarbeiter-Kohorten zeigen, dass Zugewanderte auch nach vielen Jahren im Gastland noch besonders stark von wirtschaftlichen Umbrüchen und Arbeitslosigkeit betroffen sind“, sagte Paul Berbée, ZEW-Ökonom und Co-Autor der Studie.

Trotz des „unverzichtbaren Beitrags“ der Migranten „zum wirtschaftlichen Wohlstand“ habe es viele Jahrzehnte gedauert, bis Politik und Öffentlichkeit anerkannt hätten, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Migranten aus den EU-15 Ländern – also ohne die jüngsten Ost-Erweiterungen – sind im Durchschnitt genauso häufig beschäftigt wie Einheimische im vergleichbaren Alter. Bei der Ankunft in Deutschland weisen Migranten aus anderen Ländern hingegen eine um fast 40 Prozentpunkte niedrigere Beschäftigungswahrscheinlichkeit auf, holen allerdings innerhalb der ersten zehn Jahre stark auf. Besonders Geflüchtete starten mit niedrigen Beschäftigungsquoten, die vergleichsweise langsam steigen.

Im Laufe der vergangenen 50 Jahre haben sich die Arbeitsmarktchancen von Zugewanderten im Vergleich zu Einheimischen verschlechtert. So sanken die entsprechenden Beschäftigungsquoten um rund elf Prozentpunkte. „Eine vorausschauende Integrations- und Einwanderungspolitik ist wichtiger denn je“, sagte Berbée.

Einerseits müsse das Bildungssystem den Kindern von Zugewanderten gleichwertige Chancen bieten, damit sich Nachteile auf dem Arbeitsmarkt nicht über Generationen verstetigten. Andererseits müsse der Zugang zum Arbeitsmarkt für Menschen mit ausländischen Bildungsabschlüssen deutlich einfacher werden. „Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist ein wichtiger Schritt dahin“, betonte der Ökonom.

17.06.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.

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