Arbeitsmarkt US-Arbeitslosenquote im November auf 3,7 Prozent gesunken
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Jobcenter kritisieren Pläne zur Betreuung von jungen Menschen.
Berlin – Vertreter der Jobcenter haben die Pläne des Arbeitsministeriums, junge Menschen unter 25 Jahren künftig von den Arbeitsagenturen statt von den Jobcentern betreuen zu lassen, kritisiert. Laut einer Stellungnahme des Bundesnetzwerks Jobcenter, die von zehn Jobcenter-Chefs unterschrieben wurde, handelt es sich dabei um einen „radikalen Systemwechsel“ mit weitreichenden Folgen für die Gesellschaft, die Organisation und das Personal. Die bisherige ganzheitliche Betreuung von Bedarfsgemeinschaften und Familien durch die Jobcenter vor Ort würde durch diese Maßnahme durchbrochen.
Stefan Graaf, der Sprecher des Bundesnetzwerks Jobcenter, betonte, dass durch den Plan die Möglichkeit entfalle, die gesamte Familie zu betreuen, obwohl die Verhältnisse von Eltern und Kindern in der Regel bekannt seien. Er kritisierte die Aufteilung der Zuständigkeiten auf zwei Behörden und bezeichnete die Maßnahme als unnötige Zersplitterung. Hintergrund dieser Entscheidung sind die Sparvorgaben des Finanzministers Christian Lindner (FDP). Um einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen und neue Steuereinnahmen auszuschließen, müssen auch das Arbeitsministerium Sparziele erfüllen.
Die Betreuung der jungen Menschen im Jobcenter kostet den Bund 2025 etwa 900 Millionen Euro. Wenn sie stattdessen von den Arbeitsagenturen betreut werden, muss die Arbeitslosenversicherung dafür aufkommen. Durch diese Maßnahme würden die Arbeitnehmer und Arbeitgeber über ihre Sozialbeiträge die Kosten tragen, was den Bundeshaushalt entlasten würde.
Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), äußerte sich überrascht über die Entscheidung und betonte, dass dies eine größere Reorganisation sowohl für die BA als auch für die Jobcenter bedeute. Das Arbeitsministerium erklärte, dass die Pläne das Ziel verfolgten, den jungen Menschen die Arbeitsförderung einheitlich und aus einer Hand anzubieten. Überlagernde Zuständigkeiten von Jobcentern und Arbeitsagenturen würden dadurch beseitigt und die Jobcenter entlastet.
Die Jobcenter dagegen befürchten, dass der Umbau die Situation noch komplizierter machen könnte und dass Jugendliche sich in Zukunft an verschiedene Stellen wie die Kindergrundsicherungsstelle, das Jobcenter, das Jugendamt und die kommunale Wohnungsstelle wenden müssen. In ihrer Stellungnahme bitten die Jobcenter daher eindringlich, den geplanten Systemwechsel unter keinen Umständen durchzuführen.
07.07.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
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