newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

MDMA-Schriftzug auf Haus am Görlitzer Park
© über dts Nachrichtenagentur

Bericht Arbeitsagentur schafft tausende Drogentests an

Verweigere der Betroffene den Test, könne die Agentur soziale Leistungen verweigern.

Berlin – Die Bundesagentur für Arbeit hat die Beschaffung von 88.000 Drogentests bis 2018 öffentlich ausgeschrieben, um damit Bezieher von Sozialleistungen auf einschlägige Abhängigkeiten untersuchen zu können. Das ergibt sich nach einem Bericht der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe) aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Kleine Anfrage des stellvertretenden Vorsitzenden der Linksfraktion, Jan Korte.

Der Bedarf wurde der Antwort zufolge „auf Grund der Abnahmemengen der letzten Jahre ermittelt“. Allerdings betont das Ministerium, dass der Ärztliche Dienst der Bundesagentur nur bei circa vier Prozent seiner Aufträge Drogentests einsetze, um Hinweise auf Sucht schnell zu klären. Ziel sei es, „lntegrationshindernisse durch passgenaue Vermittlung von Hilfen wie die Einleitung von Langzeitentwöhnungsmaßnahmen zu Überwinden“.

Drogentests würden außerdem genutzt, um Gefährdungen bei sicherheitsrelevanten Berufen wie LKW-Fahrer oder Dachdecker zu vermeiden, ein Scheitern von lntegrationsmaßnahmen zu verhindern oder rechtzeitig Therapien einleiten zu können, heißt es.

Verweigere der Betroffene den Test, könne die Agentur soziale Leistungen verweigern, bis der Test nachgeholt werde. Vor den Tests lasse sich der Ärztliche Dienst von der ärztlichen Schweigepflicht entbinden.

Korte sagte der „Mitteldeutschen Zeitung“: „Es drängt sich der Verdacht auf, dass es hier in erster Linie um ein Sanktionsinstrument und weniger um Freiwilligkeit und konkrete Gesundheitsförderung geht.“

Er fügte hinzu: „Dass Erwerbslose im Vergleich zu Erwerbstätigen nicht nur materiell, sondern auch gesundheitlich und psychosozial weit stärker belastet sind, ist seit langer Zeit bekannt. Der Jobverlust schlägt auf die Gesundheit. Zwischen dem Gesundheitszustand der Betroffenen und deren verminderten Chancen wieder eine Arbeit zu bekommen, besteht zudem ein sich verstärkender Zusammenhang. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, sind flächendeckende Angebote zur Gesundheitsförderung nötig. Durch Sanktionen und Mittelkürzungen kann man vielleicht seine Bilanz aufbessern. Den Menschen wird damit aber nicht geholfen.“

08.10.2014 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Arbeitsmarkt US-Arbeitslosenquote im November auf 3,7 Prozent gesunken

Die Arbeitslosenrate in den USA ist im November von 3,9 Prozent im Vormonat auf 3,7 Prozent gesunken. Das teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. ...

Studie 600.000 neue Jobs durch grüne Transformation möglich

Das Aus für die rund 60 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds könnte dramatische Folgen für den Arbeitsmarkt in der Zukunft haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie der Bertelsmann-Stiftung, über die der "Spiegel" berichtet. ...

Warnstreik Kommunen werfen GDL Egoismus vor

Warnstreik Notfahrplan der Bahn angelaufen

AGVP Pflege-Arbeitgeber für Beibehaltung des Dienstwagenprivilegs

Arbeitsagentur Nahles kündigt mehr Job-Druck auf Geflüchtete an

Arbeitskämpfe GDL verspricht Streikpause ab Freitag bis ins neue Jahr

Arbeitskampf GDL-Streik bei der Bahn ab Donnerstagabend

Zugverkehr GDL erklärt auch Verhandlungen mit Transdev für gescheitert

Studie Textilien aus Zwangsarbeit gelangen weiter in die EU

Kolumbien Deutsche Wirtschaft plant Lateinamerika-Offensive

Bundesagentur für Arbeit Schwache Entwicklung des Arbeitsmarkts setzt sich fort

Statistisches Bundesamt Erwerbstätigkeit im Oktober leicht gestiegen

Arbeitsmarkt Verdi sorgt sich wegen Signa-Insolvenz um Galeria-Jobs

Arbeitsmarkt Eltern- und Schülervertreter zeigen Verständnis für Lehrer-Streik

Bildung Bundesweiter Bildungsstreik beginnt

Arbeitsmarkt Arbeitgeber erwarten Wohlstandsrückgang wegen Fachkräftemangel

Unternehmen Bahn greift GDL-Chef Weselsky an

Unternehmen GDL kündigt „härtesten Arbeitskampf“ an

Länder-Tarifrunde Verdi ruft zu Warnstreiks im Gesundheitswesen auf

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »