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Andrea Sawatzki
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Andrea Sawatzki Erwachsene haben Verantwortung für die Schwächeren

„Wir waren völlig isoliert und am Rande unserer Kräfte.“

Berlin – Die Schauspielerin und Autorin Andrea Sawatzki, die sich in ihrer Kindheit jahrelang um ihren an Alzheimer erkrankten Vater kümmern musste und daraufhin in der Schule scheiterte, möchte anderen Kindern derartige Erfahrungen ersparen.

„Manchmal frage ich mich, warum mich damals niemand gefragt hat, was mit mir los war“, sagte Sawatzki dem „Zeitmagazin“. Wenn es damals jemanden gegeben hätte, der sich ihrer angenommen hätte, wäre sie vermutlich „nicht so gnadenlos in der Schule gescheitert und hätte eine normale Kindheit erleben können“, so Sawatzki weiter.

Über ihre Kindheit sagte Sawatzki: „Meine Eltern zogen erst zusammen, als ich acht Jahre alt war. Mein Vater war damals 65 und, ohne dass wir es wussten, an Alzheimer erkrankt.“ Erst nach und nach sei ihnen klar geworden, dass sie ihren Vater nicht mehr allein lassen konnten.

In den Siebzigerjahren habe es keine Hilfe gegeben, „wenn man kein Geld für die Pflege hatte“. Ihre Mutter habe nachts als Krankenschwester gearbeitet, „wenn ich zur Schule ging, wachte sie darüber, dass Papa nicht weglief oder die Wohnung in Brand steckte. Nachts passte ich auf ihn auf“. In der Schule sei sie daraufhin „immer schlechter“ geworden: „Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren und schlief oft ein. Freunde hatte ich keine. Wir waren völlig isoliert und am Rande unserer Kräfte“, so Sawatzki.

„Wenn ich nicht das Glück gehabt hätte, meinen Beruf zu finden, wäre ich vielleicht auf der Straße gelandet. Mich als Schauspielerin wenigstens kurzzeitig in ein anderes Leben flüchten zu können hat mir sehr geholfen.“

Erwachsene hätten „eine Verantwortung für die Schwächeren, vor allem für die Kinder“, sagte sie. Sie engagiere sich deshalb „in der Berliner Stadtmission, die gestrandeten Menschen hilft, und bei `Ein Platz für Kinder`, einer Stiftung für traumatisierte Kinder“, so Sawatzki. „Ich glaube fest daran, dass wir helfen können.“

Inzwischen, habe sie ihren Frieden mit dieser Zeit gemacht. „Ich habe ja auch eine Verantwortung gegenüber meiner eigenen Familie. Meine Schuldgefühle loszuwerden hat lange gedauert und viel Arbeit erfordert. Kinder fühlen sich verantwortlich, wenn zu Hause alles schiefläuft.“

29.10.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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