Studie 40 Prozent der ostdeutschen Unternehmen sehen Existenz bedroht
Fachkräftemangel gefährdet 40 Prozent der ostdeutschen Firmen.
Berlin – Laut einer Studie im Auftrag der Bundesregierung fürchten 40 Prozent der ostdeutschen Firmen um ihre Existenz aufgrund von Fachkräftemangel. Insgesamt wurden 2.170 Entscheider privatwirtschaftlicher Unternehmen in Ostdeutschland von dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Info befragt. Von den Verantwortlichen nannten 51 Prozent den Mangel an Fach- und Arbeitskräften als wichtigstes Problem für ihr Unternehmen. Obwohl hohe Einkaufspreise (63 Prozent) und Energiekosten (56 Prozent) ebenfalls eine große Herausforderung darstellen, wird der Fachkräftemangel in der Rangfolge der Problemfelder am häufigsten an erster Stelle genannt.
Für eine Lösung des Fachkräftemangels wünschen sich die Unternehmen von der Politik vor allem die Förderung von Weiterbildung (34 Prozent), die Bereitstellung von Infrastruktur zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf (27 Prozent), bessere Integrationsangebote für Arbeitskräfte aus dem Ausland (22 Prozent) und generell mehr Fachkräfteeinwanderung aus dem Ausland (15 Prozent).
Den ostdeutschen Unternehmen fehlen Beschäftigte mit Migrationshintergrund, da der Anteil in den ostdeutschen Unternehmen insgesamt unter dem bundesdeutschen Schnitt liegt. Im Durchschnitt hatten in den befragten Unternehmen nur 6,7 Prozent der Belegschaft einen Migrationshintergrund, während es in ganz Deutschland etwa 27 Prozent sind. Die Unternehmenslenker berichten von Barrieren für die Einstellung von Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, wie zum Beispiel fehlenden Sprachkenntnissen, hohem administrativem Aufwand, schlechterer Qualifikation und kulturellen Unterschieden. Auch Ressentiments in der Bevölkerung und in den Unternehmen selbst erschweren die Einstellung von Beschäftigten aus anderen Ländern. Ein Drittel der Unternehmen (33 Prozent) beklagt das Auftreten fremdenfeindlicher Akteure in der Region, was es erschwert, Beschäftigte aus anderen Ländern anzuwerben und zu halten. Nur ein Drittel (32 Prozent) bewertet die Einstellung der Bevölkerung vor Ort gegenüber Geflüchteten und Zugewanderten als gut.
Unternehmen mit einem höheren Anteil an Beschäftigten mit Migrationshintergrund berichten jedoch über eine deutlich positivere Einstellung der Bevölkerung an ihrem Standort gegenüber Geflüchteten und Zuwanderern. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), warnt vor Konsequenzen für Ostdeutschland, wenn das Klima in Teilen der Gesellschaft sich nicht ändert. „Wer rassistische Einstellungen vertritt, fügt dem Wirtschaftsstandort Ostdeutschland schweren Schaden zu“, warnt der Abgeordnete aus Thüringen.
Im Osten gibt es bereits Engpässe, wie kürzere Öffnungszeiten von Bäckereien, Ruhetage in Cafés oder monatelange Wartelisten bei Handwerksbetrieben. Schneider appelliert an die Bevölkerung im Osten, die eigene Einstellung zu Zuwanderern zu hinterfragen und diese zu ändern, damit eine verstärkte Zuwanderung aus dem Ausland möglich wird, um Ostdeutschland zukunftsfähig zu halten.
10.06.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
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