Statistisches Bundesamt Mehr Wohnungslose untergebracht
Deutlicher Anstieg der Wohnungslosigkeit in Deutschland.
Wiesbaden – Zum Stichtag 31. Januar 2023 waren in Deutschland gut 372.000 Personen aufgrund von Wohnungslosigkeit untergebracht, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr (2022: 178.000) hat sich diese Zahl deutlich erhöht. Allerdings ist dieser Anstieg zum Teil auch darauf zurückzuführen, dass die Datenmeldung durch die beteiligten Stellen im zweiten Jahr der Statistikdurchführung verbessert wurde.
In der Statistik wurden auch knapp 130.000 geflüchtete Personen aus der Ukraine erfasst, die im vergangenen Jahr nach Deutschland gekommen sind (2022: 305 Personen). Dies entspricht einem Anteil von 35 Prozent aller untergebrachten wohnungslosen Personen. Dadurch hat sich der Anteil aller Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit insgesamt auf 80 Prozent oder 311.875 Personen erhöht (2022: 69 Prozent). Die Anzahl der Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit hat zwar im Vergleich zum Vorjahr zugenommen (60.185 im Vergleich zu 55.035 Personen im Jahr 2022), aber der Anteil liegt nun nur noch bei 16 Prozent (2022: 31 Prozent). Bei 3,5 Prozent der gemeldeten Personen wurde entweder keine Angabe zur Staatsangehörigkeit gemacht, sie war ungeklärt oder es handelte sich um Staatenlose.
50 Prozent der untergebrachten wohnungslosen Personen waren Männer und etwa 42 Prozent Frauen, im Vergleich zu 62 Prozent Männern und 37 Prozent Frauen im Vorjahr. Für 7,2 Prozent der Fälle wurde das Geschlecht als „unbekannt“ angegeben. Am Stichtag waren die untergebrachten wohnungslosen Personen im Durchschnitt 31 Jahre alt, etwas jünger als im Vorjahr (32 Jahre). Mehr als ein Drittel (38 Prozent) war jünger als 25 Jahre (2022: 37 Prozent). Der Anteil der untergebrachten wohnungslosen Personen im Alter von 65 Jahren oder älter blieb unverändert bei 5 Prozent.
Die wohnungslosen Personen sind in verschiedenen Haushaltskonstellationen untergebracht: Die größte Gruppe bilden Personen in Paarhaushalten mit Kindern mit einem Anteil von 31 Prozent (114.975). Etwa 29 Prozent (109.080) der gemeldeten Personen waren alleinstehend, 16 Prozent (61.165 Personen) wurden als Alleinerziehende-Haushalte untergebracht, 9,3 Prozent (34.595 Personen) als sonstige Mehrpersonenhaushalte und 3,6 Prozent (13.505 Personen) als Paarhaushalte ohne Kinder. Der Haushaltstyp war für 10 Prozent (38.740 Personen) unbekannt.
Im Bundesländervergleich wurden die meisten Personen wegen Wohnungslosigkeit in Nordrhein-Westfalen gemeldet (84.690), gefolgt von Baden-Württemberg (76.510) und Berlin (39.375). Die geringste Anzahl an untergebrachten Wohnungslosen wurde im Saarland (2.805 Personen), Sachsen-Anhalt (1.980 Personen) und Mecklenburg-Vorpommern (1.195 Personen) gemeldet.
02.08.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
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