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Reform Europameister Helmer kritisiert DFB-Pläne zur Nachwuchsförderung

Europameister Helmer sieht Abschied vom Leistungsprinzip.

Frankfurt/Main – Der ehemalige Fußballprofi Thomas Helmer hat die geplante Reform der Nachwuchsförderung beim DFB scharf kritisiert. Für den Europameister von 1996 ist das alles fast schon der Abschied vom Leistungsprinzip in der Kinder- und Jugendförderung.

„Es geht auf jeden Fall in die Richtung“, sagte er am Mittwoch dem TV-Sender „Welt“. „Mich wundert mittlerweile alles, was beim DFB so beschlossen und unternommen wird. Ich glaube, die haben viele eigene Probleme. Die sollte man in erster Linie lösen. Aber das finde ich jetzt schon grotesk.“

Helmer bezog sich damit auf das DFB-Nachwuchskonzept, mit dem Druck aus der Ausbildung herausgenommen werden soll. Nach einer zweijährigen Pilotphase gilt im Kinderfußball ab der Saison 2024/25 bundesweit eine neue Spielform.

Um den Leistungsdruck zu minimieren, wird in den Altersklassen U6 bis U11 keine Meisterschaftsrunde mehr ausgetragen. Stattdessen sind Spielenachmittage und Festivals mit mehreren Mannschaften und Spielfeldern vorgesehen.

In den höchsten Nachwuchs-Leistungsligen wird künftig die bisherige A- und B-Junioren-Bundesliga durch die U19 und U17 DFB-Nachwuchsliga ersetzt. Alle Vereine mit einem Leistungszentrum sind dauerhaft gesetzt und können nicht mehr absteigen.

Helmer fühlt mit den Kindern und Jugendlichen, die einfach nur Fußball spielen möchten. „Ich weiß nicht, was wir noch alles abschaffen. Es gab früher die Diskussion, macht man die Tore größer. Es gab mal U23-Mannschaften oder zweite Mannschaften, die einige Bundesligavereine abgeschafft haben. Jetzt werden sie wieder reinstalliert, weil das eben dazu dient, dass die Spieler einfach Spielpraxis bekommen. Und all das wird den Spielern genommen finde ich, auch den Jugendlichen.“

Der 58-Jährige beklagt zwar, dass es zu wenig Nachwuchs im Fußball gibt, glaubt aber nicht, dass die Begeisterung am Fußball abgenommen hat. Vielmehr gibt es für ihn ein großes Problem in der Trainerausbildung. „Da sollte der DFB auf jeden Fall auch ansetzen. Man sieht das in den U-Mannschaften, den U-Nationalmannschaften, den Auswahlmannschaften, dass da einfach die Qualität, auch was die Trainer angeht, einfach gelitten hat.“

Bezüglich der enttäuschenden Ergebnisse der Männer- und Frauen-Teams des DFB bei den jüngsten Weltmeisterschaften ist für Helmer eine schwache Nachwuchsförderung ein gravierender Punkt. Er stellt aber auch klar: „Wir haben natürlich schon gute Spielerinnen und Spieler. Das darf man ja nicht außer Acht lassen. Die haben das ja auch alle schon unter Beweis gestellt.“

Helmer nennt aber einen anderen wichtigen Aspekt: „Fußball ist einfach eine Sache, die – behaupte ich – zu mindestens 30 Prozent, wenn nicht zu mehr, im Kopf entschieden wird. Körperliche Physis haben viele, das kann man alles antrainieren. Aber die entscheidenden Situationen entscheiden sich oft im mentalen Bereich. Und wenn man das bei den jungen Menschen nicht zulässt, da auch Fehler zu machen, eine Persönlichkeit zu entwickeln, glaube ich, geht das in die falsche Richtung.“

Generell gibt es für den Ex-Profi aber nichts Schöneres, als positive Ergebnisse. „Wenn man Erfolg hat, ein Spiel gewinnt, vielleicht noch ein Tor schießt oder irgendwas Besonderes gemacht hat, das ist kaum zu ersetzen.“ Auf die Frage nach einem konkreten Tipp für die Kinder- und Jugendförderung nennt er: „Viel Spielen, einfach spielen lassen. Natürlich Fehler korrigieren, aber nicht alles reglementieren. Gerade auch bei den jungen Spielern einiges zulassen.“

09.08.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.

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