Fußball DFB plant neues Konzept im Kinder- und Jugendbereich
„Heute sind die Plätze oft nicht zugänglich.“
Frankfurt – Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) plant ein neues Trainingskonzept im Kinder- und Jugendbereich, welches sich auf die individuellen Fertigkeiten im Zweikampf, Dribbling und Abschluss konzentrieren soll. Die DFB-Juniorentrainer Hermann Gerland, Hannes Wolf und Hanno Balitsch betonten in einem Interview mit dem „Kicker“ (Montagsausgabe), dass das Training den Nachwuchsspielern vor allem Spaß machen sollte. Wolf schlägt deshalb vor, durch kleinere Spielformen die Anzahl der Ballkontakte zu erhöhen. Bei einem Training mit vier gegen vier auf zwei Feldern, hat jedes Kind 200-mal den Ball im Vergleich zu nur 50-mal bei acht gegen acht auf einem Feld, erklärte der U-20-Nationaltrainer.
Der DFB hat zudem ein Video mit Musterübungen und einem Trainingsplan auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht.
Balitsch kritisierte, dass das Jugendtraining in den vergangenen Jahren zu sehr am Profibetrieb orientiert war. Es wurde mehr Taktik trainiert mit Blick auf den nächsten Gegner und das Ergebnis. Wolf ergänzte, dass momentan etwa die Hälfte der Mannschaften in den Junioren-Bundesligen im Abstiegskampf stehe, was zu einem „existenziellen Druck“ bei den 16- oder 17-Jährigen und den Trainingsinhalten führe. Trotzdem brauche man den Wettbewerb immer und überall.
Darüber hinaus beklagte Wolf, dass den Kindern das freie Spiel außerhalb von Vereinen fehle, da viele Fußballplätze abgeschlossen seien. „Heute sind die Plätze oft nicht zugänglich – und wenn die Kinder über den Zaun klettern, steht, wenn es blöd läuft, kurz darauf die Polizei bei den Eltern vor der Tür“, so Wolf.
06.03.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.