Strategiepapier Bundesregierung drängt DFB und Uefa zu klimaneutraler Euro 2024
Eine Finanzierung aus öffentlichen Haushaltsmitteln ist ausgeschlossen.
Berlin – Das Bundeswirtschaftsministerium hat ein „vertrauliches Strategiepapier“ erstellt, in dem die Organisatoren der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland zur Klimaneutralität aufgefordert werden. Laut dem Wirtschaftsmagazin „Business Insider“ sollen der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die europäische Verbands Uefa die CO2-Emissionen des Turniers umfassend kompensieren und die vollständige finanzielle Verantwortung dafür übernehmen. Eine Finanzierung aus öffentlichen Haushaltsmitteln ist ausgeschlossen, wie es in dem Dokument heißt, das im Januar 2023 vom Bundeswirtschaftsministerium und Bundesumweltministerium erstellt wurde.
Obwohl die Fußballverbände angekündigt haben, unvermeidbare CO2-Emissionen zu kompensieren, steht in dem Regierungspapier, dass die von DFB und Uefa gegründete Euro 2024 GmbH bisher nur bereit ist, einen finanziellen Ausgleich für den Ausstoß von Treibhausgasen durch Mannschaften, Offizielle und Organisatoren zu leisten. Das für den Klimaschutz zuständige Ministerium von Robert Habeck (Grüne) erwartet jedoch, dass die Verbände auch für die Klimakosten der anreisenden Fans aufkommen. Für das Turnier im nächsten Jahr werden etwa drei Millionen Zuschauer erwartet.
Das Wirtschaftsministerium bringt einen verbindlichen Aufschlag auf die Ticketpreise ins Spiel, um die Kosten der Kompensation zu finanzieren. Ein Sprecher der EM-Organisatoren hat sich zu der Haltung der Verbände nicht geäußert, sagte aber, dass die Euro 2024 GmbH zu diesem Thema in laufenden Gesprächen mit der Bundesregierung und dem DFB sei. Laut einer Schätzung des Öko-Instituts für das Bundesumweltministerium ist bei der Euro 2024 mit CO2-Emissionen von 490.000 Tonnen zu rechnen. Davon entfallen 350.000 Tonnen auf den Verkehr, vor allem durch die Anreise von Zuschauern aus dem Ausland. Wenn der DFB und die Uefa den CO2-Ausstoß finanziell vollständig kompensieren, gehen die Experten von Kosten zwischen zwölf und 48 Millionen Euro aus.
Es bleibt abzuwarten, wie die EM-Organisatoren auf die Forderung des Wirtschaftsministeriums reagieren werden. Das Ministerium betonte jedoch, dass es in ständigem Austausch mit den Veranstaltern stehe und auf eine Klimaneutralität des Turniers hinarbeite. Es bleibt abzuwarten, ob die Verbände und die EM-Organisatoren den Anforderungen der Regierung nachkommen werden.
13.03.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.