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Statistisches Bundesamt Zahl der Scheidungen sinkt weiter

Im Jahr 2022 weniger Scheidungen in Deutschland.

Wiesbaden – Im Jahr 2022 wurden in Deutschland laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) rund 137.400 Ehen geschieden, wie am Mittwoch bekannt gegeben wurde. Dies entspricht einem Rückgang von knapp 5.400 oder 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bereits im Jahr zuvor war die Zahl der Scheidungen um 0,7 Prozent gesunken. Seit 2012 ist die Zahl der Scheidungen jährlich gesunken, abgesehen von 2019.

„Es sind immer noch keine Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Zahl der Scheidungen im Jahr 2022 erkennbar“, erklärte Bettina Sommer, Expertin für Demografie beim Statistischen Bundesamt. Allerdings stieg die Zahl der Eheschließungen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 33.000 oder 9,2 Prozent auf rund 391.000 an, nachdem sie im Jahr 2021 auf einen Tiefstand gefallen war. Sommer fügte hinzu: „Bei der Zahl der Eheschließungen ist davon auszugehen, dass es eine Normalisierung nach den coronabedingten Einschränkungen in den beiden Vorjahren und teilweise auch einen Nachholeffekt gibt. Eine Reihe von Paaren, die heiraten wollten, dürfte ihre Hochzeit auf die Zeit nach der Pandemie verschoben haben.“

Mehr als die Hälfte (50,7 Prozent bzw. rund 69.600) der geschiedenen Ehepaare im Jahr 2022 hatte minderjährige Kinder. Von diesen hatten wiederum 49,1 Prozent ein Kind, 39,7 Prozent zwei Kinder und 11,2 Prozent drei oder mehr Kinder. Insgesamt waren im Jahr 2022 mehr als 115.800 Minderjährige von der Scheidung ihrer Eltern betroffen. Die Mehrheit der geschiedenen Ehen (80,1 Prozent) wurde nach einer vorherigen Trennungszeit von einem Jahr geschieden. Scheidungen nach einer dreijährigen Trennung machten einen Anteil von 18,9 Prozent aus. In diesen Fällen wird unwiderlegbar davon ausgegangen, dass die Ehe gescheitert ist. In 1,0 Prozent der Fälle waren die Bestimmungen für eine Scheidung vor einer einjährigen Trennung oder Scheidungen nach ausländischem Recht maßgebend.

Etwa 24.300 oder 17,7 Prozent aller geschiedenen Paare waren bereits mindestens 25 Jahre verheiratet, berichteten die Statistiker weiter. Im Durchschnitt waren die im Jahr 2022 geschiedenen Ehepaare 15 Jahre und einen Monat lang verheiratet. Im Jahr 1997, also 25 Jahre zuvor, wurden Ehen durchschnittlich nach zwölf Jahren und vier Monaten geschieden. Dies ist teilweise auf den vergleichsweise niedrigen Anteil an Langzeitehen zurückzuführen, die geschieden wurden: 1997 wurden nur 19.100 oder 10,2 Prozent der geschiedenen Paare im Jahr ihrer Silberhochzeit oder danach geschieden.

Bei 89,5 Prozent der Ehescheidungen wurde der Scheidungsantrag mit Zustimmung des Ehepartners oder der Ehepartnerin gestellt. Bei 6,6 Prozent wurde der Antrag von beiden Ehepartnern gemeinsam eingereicht. Bei den restlichen 3,9 Prozent stimmte der Ehepartner oder die Ehepartnerin dem gestellten Antrag nicht zu.

Im Jahr 2022 wurden rund 1.100 gleichgeschlechtliche Paare geschieden, was etwa 100 oder zehn Prozent mehr als im Jahr 2021 ist. Die „Ehe für alle“ wurde in Deutschland im Oktober 2017 eingeführt. Gleichgeschlechtliche Paare, die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben, können diese nicht durch Scheidung, sondern nur durch Aufhebung beenden. Seit Oktober 2017 können keine neuen Lebenspartnerschaften mehr eingetragen werden. Im Jahr 2022 wurden rund 800 Aufhebungen von Lebenspartnerschaften erfasst, etwa 200 oder 22,0 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit ist die Zahl bereits zum dritten Mal in Folge gesunken. Es findet eine zunehmende Verschiebung von Aufhebungen zu Scheidungen statt.

28.06.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.

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