Streik Zeitung: Fluglotsen-Streik nach Kompromissangebot hinfällig
Berlin – Deutschland bleibt ein Streik der Fluglotsen wohl erspart. Im Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Flugsicherung (DFS) und der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) zeichnet sich nach Informationen der Tageszeitung „Die Welt“ aus dem Unternehmen ein Kompromiss ab. Knackpunkt des Tarifstreits ist die Verlängerung der Mehrarbeit auf bis zu 250 Stunden im Jahr. Dieser Punkt ist nun aber nach den Informationen aus den Tarifverhandlungen herausgenommen worden. Gespräche dazu sollen später folgen.
Damit hat die Schlichtung unter dem Arbeitsrechtler Volker Rieble den Weg frei gemacht für eine Einigung bei den weniger strittigen Themen wie der Erhöhung der Gehälter oder der Eingruppierung. Bereits in den vorherigen sechs Tarifauseinandersetzungen, bei denen ein Schlichter eingesetzt war, hat es stets eine Einigung gegeben. Die Gewerkschaft und die Flugsicherung äußerten sich nicht dazu und verwiesen auf Freitag. An dem Tag wird die Tarifkommission der GdF über den Schlichterspruch abstimmen. Möglich wäre danach auch noch eine zweite Schlichtung.
„Über das Thema der Gehaltserhöhung wurde in der Schlichtung nicht einmal drei Stunden lang verhandelt“, sagte ein mit den Verhandlungen vertrauter Fluglotse der „Welt“. Schon im Vorfeld hatte die Gewerkschaft signalisiert, dass die geforderten 6,5 Prozent mehr Geld nicht in Stein gemeißelt sind. Auch das Management der Flugsicherung hatte betont, dass beim Gehalt eine Einigung möglich ist.
Zum Hintergrund: Die Deutsche Flugsicherung gilt als eine der profitabelsten in Europa, sie hat in den vergangenen Jahren stets hohe Millionen-Beträge an den alleinigen Gesellschafter, den Bund, abgeführt. Der Umsatz aus den Gebühren der Fluggesellschaften lag im vergangenen Jahr bei rund einer Milliarden Euro. Mit etwa 75 Prozent ist der Personalaufwand der größte Kostenblock. Bei der Flugsicherung sind knapp 6000 Mitarbeiter beschäftigt, darunter etwa 1800 Fluglotsen.
Dass es offensichtlich nicht an Geld mangelt, zeigt auch dieser Punkt: Die Flugsicherung leidet an Personalmangel und kann den Betrieb nur über eine hohe Zahl an Mehrarbeitsstunden aufrechterhalten. Hierfür gilt bislang eine Obergrenze von 150 Arbeitsstunden je Fluglotse und Jahr. Dies möchte die DFS nun auf 250 Stunden erhöhen. Heute werden die Mehrstunden entweder auf ein Langzeit-Stundenkonto gutgeschrieben oder bezahlt: und zwar mit dem 1,5-Fachen. Um die höhere Belastung für die Fluglotsen attraktiv zu machen, bietet die Flugsicherung nun das Zweifache an: Jede Mehrstunde soll mit zwei Stunden auf das Zeitkonto gehen oder mit dem doppelten Stundenlohn abgegolten werden.
Nach den Informationen hat der Schlichter nach vier Verhandlungsrunden einen Vorschlag vorgelegt, der beiden Seiten Kompromisse abverlangt. „Mit dem Ergebnis der Schlichtung kann jeder hier im Unternehmen zufrieden sein“, sagte ein Fluglotse der „Welt“. So soll die Gewerkschaft darauf verzichten, für bestimmte Führungspositionen ausschließlich Fluglotsen vorzuschreiben. Auch die Rückkehr der leitenden Angestellten in den Tarifbereich – sie sind derzeit außertariflich beschäftigt – ist wohl vom Tisch.
Dafür sollen ältere Fluglotsen neue Aufstiegschancen bekommen: Bislang endet der Weg in höhere Gehaltsstufen nach elf Jahren, nun soll eine weitere Karrierestufe nach 15 Jahren hinzukommen. „Das wird bis zu ein Drittel der Fluglotsen betreffen“, sagte ein Mitarbeiter.
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