newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

„Costa Concordia: Zahl der Toten auf 15 gestiegen
© AP, dapd

Unfälle „Costa Concordia“: Zahl der Toten auf 15 gestiegen

Zwei weitere Leichen aus gekentertem Schiff geborgen – Ölteppich gesichtet.

Giglio – Mit der Bergung von zwei weiteren Leichen aus dem Wrack der “Costa Concordia” ist die Zahl der bestätigten Todesopfer am Montag auf 15 gestiegen. Der italienische Zivilschutz erklärte, die Leichen der beiden Frauen seien im Internet-Caf des Schiffs entdeckt worden. Von den bislang bestätigten 15 Toten sind sechs noch nicht identifiziert. Unter ihnen soll sich auch ein Mann aus Deutschland befinden. 17 Menschen gelten offiziell als vermisst. Inzwischen gibt es jedoch Spekulationen über nicht registrierte Passagiere. Damit könnte sich die Zahl der Vermissten noch erhöhen.

Der Kapitän des havarierten Kreuzfahrtschiffs war nach Angaben seines Anwalts zum Zeitpunkt des Unglücks nüchtern. Die Analysen von Urin- und Haarproben hätten ergeben, dass Francesco Schettino vor dem Zusammenstoß mit den Felsen nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen gestanden habe, erklärte sein Anwalt Bruno Leporatti vor Medienvertretern. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht dazu.

Die Lage des Schiffes gilt inzwischen als stabil. Es drohe nicht mehr abzurutschen, teilte der Zivilschutz mit. Somit könne die Suche nach Vermissten fortgesetzt und auch mit der Entsorgung des Treibstoffs aus der “Costa Concordia” begonnen werden, sagte der Leiter des Zivilschutzes, Franco Gabrielli, am Montag. Die Such- und Rettungsmission werde bis zum Abschluss weiter betrieben, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Unterdessen wurde bekannt, dass sich unter den vermissten Passagieren des havarierten Kreuzfahrtschiffs offenbar doch keine Ungarin befindet. Die gesuchte Frau, die von Bord des Schiffes ihre Familie angerufen haben soll und nicht auf der Passagierliste stand, sei schon seit drei Jahren Tod, teilte der italienische Zivilschutz am Montag unter Berufung auf ungarische Behörden mit.

Rund 300 Meter vom havarierten Schiff entfernt wurde am Montag ein Ölteppich gesichtet, wie die italienische Behörden mitteilten. Proben davon würden untersucht, hieß es. Ersten Beobachten zufolge handele es sich aber um kein Schweröl aus der “Costa Concordia”.

Eine niederländische Spezialfirma bereitet das Abpumpen des Treibstoffs auf dem havarierten Schiff vor, um eine Umweltkatastrophe zu verhindern. Damit könne frühestens am (morgigen) Dienstag begonnen werden, hieß es. Es wurde befürchtet, dass das Abpumpen von rund 2.200 Tonnen Schweröl aus den doppelwandigen Tanks eine Gewichtsverlagerung verursachen und die “Costa Concordia” weiter abrutschen lassen könnte. Das Schiff liegt auf einem unterseeischen Felsvorsprung, von dem es rund 30 Meter in die Tiefe geht.

Die italienischen Behörden gaben am Montag den niederländischen Spezialisten grünes Licht zum Ausbringen einer zweiten schwimmenden Ölbarriere zum Schutz vor einer möglichen Verunreinigung der Küste. Außerdem wurde ein Tankschiff angefordert, in das das Schweröl umgepumpt werden soll.

Neben dem Schweröl sind auch noch etwa 185 Tonnen Diesel und Schmierstoffe an Bord. Davon trat bereits ein Teil aus und verschmutzte die Wasseroberfläche. Aber auch Reinigungsmittel an Bord und eine große Menge Chlor könnten die Wasserqualität im Tyrrhenischen Meer gefährden. Das Gebiet um Giglio ist als Schutzgebiet für Delfine und Wale ausgewiesen und ein bevorzugtes Fischereirevier.

Die meist vom Tourismus lebenden Menschen auf Giglio drängen auf ein baldiges Abpumpen des Öls. Am Tag zehn nach dem Kentern des Schiffs sei die Wahrscheinlichkeit, noch Lebende an Bord zu finden, ohnehin gleich null, sagte der Anwohner Andrea Ginnaneschi. Von den Toten “kommt niemand mehr zurück ins Leben. Und wenn man sie später birgt, macht das keinen Unterschied”, sagte er.

23.01.2012 - AP, dapd / newsburger.de

Weitere Meldungen

Statistisches Bundesamt Deutschland bei Verpackungsmüll im EU-Vergleich an erster Stelle

In Deutschland wird insgesamt die größte Menge an Verpackungsmüll in der EU produziert. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) belief sich das Aufkommen hierzulande im Jahr 2019 auf etwa 19,7 Millionen Tonnen. ...

Friedensnobelpreis Matwijtschuk hofft auf mehr Aufmerksamkeit für iranische Frauen

Die Vorsitzende des Center for Civil Liberties in Kiew, Oleksandra Matwijtschuk, freut sich über die Verleihung des Friedensnobelpreises 2022 an Narges Mohammadi und verbindet diese mit der Hoffnung auf mehr Aufmerksamkeit für den Freiheitskampf iranischer Frauen. ...

Sicherheitsbedenken Viele deutsche Ortskräfte aus Gaza können nicht nach Deutschland

Israel Israelische Armee rückt im Norden und Süden Gazas weiter vor

Frankreich Bundesanwaltschaft eröffnet Ermittlungsverfahren zu Anschlag in Paris

Israel Israel setzt Luftangriffe im Gazastreifen fort

Israel Israel setzt nach Ende der Waffenruhe Angriffe fort

Israel Drei Tote bei Schusswaffenattacke in Jerusalem

Israel Weitere elf Geiseln von Hamas freigelassen – darunter zwei Deutsche

Israel Katar meldet Verlängerung von Waffenruhe im Gazastreifen

Bericht Gespräche über Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg

Israel Hamas lässt weitere Geiseln frei

Israel Freilassung weiterer Geiseln von Hamas erwartet

Israel Hamas lässt erste Geiseln frei

Israel Feuerpause im Gaza-Krieg in Kraft getreten

Israel Jüdische Autorin Feldman wirft Berlin blinde Israel-Gefolgschaft vor

Israel BKA zählt über 2.700 Straftaten in Zusammenhang mit 7. Oktober

Israel Israel korrigiert Zahl der Toten durch Hamas-Angriff auf 1.200

Israel Wieder Vorwurf von israelischem Beschuss auf Krankenhaus

Nahrungsmittel EU gibt Millionen für Vernichtung von Wein aus

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »