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Rewe Verkauf umstrittener Tüten aus Bioplastik gestoppt

Kompostierbarkeit soll noch einmal überprüft werden – Aldi weist Vorwürfe zurück.

Köln – Die Supermarktkette Rewe hat nach scharfer Kritik von Umweltschützern den Verkauf ihrer umstrittenen Tragetaschen aus Bioplastik gestoppt. Ein Sprecher des zweitgrößten deutschen Lebensmittelhändlers sagte am Donnerstag in Köln, mit dem Schritt wolle das Unternehmen eine Verunsicherung der Kunden über die tatsächliche Umweltverträglichkeit der als „100 Prozent kompostierbar“ angepriesenen Tragetaschen verhindern.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte Rewe und Aldi vorgeworfen die Kunden mit den neuartigen, zu 30 Prozent aus pflanzenbasierten Rohstoffen bestehenden Tüten in die Irre zu führen. Denn auch die angeblich umweltfreundlichen Tüten bestünden hauptsächlich aus Erdöl, würden nicht kompostiert und ließen sich auch nicht recyclen. Die DUH sprach von Verbrauchertäuschung.

Aldi und Rewe widersprachen diesem Vorwurf allerdings entschieden. Der Rewe-Sprecher sagte, das Unternehmen betrachte das Angebot der Tragetaschen wegen das Anteils pflanzlicher Rohstoffe als „einen ersten Schritt, weniger fossile Ressourcen wie Mineralöl einzusetzen“. Er warf den Umweltschützern vor, die Öffentlichkeit über die mit den Tüten verbundenen tatsächlichen Umweltziele in die Irre zu führen.

Auch Aldi Süd wies den Vorwürfe der DHU zurück. Der Umweltschutz spiele in der Unternehmenspolitik des Discounters eine bedeutende Rolle, erklärte das Unternehmen am Donnerstag der Nachrichtenagentur dapd. Aldi Süd biete deshalb schon seit mehreren Jahren kompostierbare Tragetaschen an, die nicht zuletzt wegen der Einsparung von Mineralöl Vorteile gegenüber konventionellen Plastiktüten böten.

Hauptstreitpunkt ist die Kompostierbarkeit der Tüten. Die Umwelthilfe erklärte, zwar seien die Plastiktüten von Aldi und Rewe laut DIN-Norm EN 13432 biologisch abbaubar. Allerdings kritisierte sie die Vorgaben der Norm als realitätsfremd. Plastiktüten müssen demnach erst nach zwölf Wochen unter bestimmten Voraussetzungen zu 90 Prozent zersetzt sein. Deutsche Kompostierungsanlagen arbeiteten aber in der Regel mit deutlich kürzeren Verweilzeiten zwischen ein und acht Wochen, betonten die Umweltschützer.

Rewe betonte, das Unternehmen habe sich mit den Herstellern der neuartigen Plastiktüten darauf verständigt, die Kompostierbarkeit der Tragetaschen nochmals eingehend zu überprüfen. Danach werde das Unternehmen entscheiden, wie das Ziel der Ressourcenschonung bei Plastiktüten am besten zu erreichen ist. Außerdem erwäge Rewe, den Aufdruck der Tüten so zu verändern, dass es zu keinen Missverständnissen beim Verbraucher kommen könne.

12.04.2012 - dapd / newsburger.de

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