Frechen Verein der Hells Angels verboten
Durchsuchung des Clubhauses in Frechen – Spezialeinheiten im Einsatz.
Köln – Das Clubhaus der Rockerbande „Hells Angels MC Cologne“ in Frechen bei Köln sowie die Wohnungen ihrer Mitglieder werden seit Donnerstagmorgen 6.00 Uhr durchsucht. An dem Einsatz seien mehrere hundert Polizisten beteiligt, sagte ein Kölner Polizeisprecher auf dapd-Anfrage. Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat den Verein und den Supporter Club „Red Devils MC Cologne“ am Donnerstag verboten und aufgelöst, wie das Ministerium mitteilte.
Seit Donnerstagmorgen werden insgesamt rund 30 Objekte in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens sowie in Rheinland-Pfalz durchsucht. Wegen der Gefährlichkeit mehrerer betroffener Rocker sind auch Spezialeinheiten am Einsatz beteiligt.
In den zurückliegenden Wochen war die Polizei bereits mehrfach gegen Rockerbanden in NRW vorgegangen. Am vergangenen Donnerstag gab es einen ähnlichen Großeinsatz gegen das „MC Bandidos Chapter Aachen“ und fünf seiner Untergruppen. Auch diesen Rockerclub hatte Innenminister Jäger verboten.
Zuvor waren schon Räume der Bandidos in Herne und Bochum durchsucht worden, um eine Massenschlägerei zwischen Bandidos und Mitgliedern der Hells Angels aufzuklären. Rund 100 Rocker hatten sich im Januar in Mönchengladbach geprügelt.
Mit 400 Mitgliedern sind die Bandidos laut LKA die mitgliederstärkste Rockergruppierung in NRW, gefolgt von den Hells Angels mit 250, Gremium mit 200 und den Outlaws mit 50 Mitgliedern. Insgesamt sind die Rocker im Land in 48 Chaptern organisiert – vor sieben Jahren waren es nur 26. Vor den beiden jüngsten Verboten war erst einmal ein Rockerverein in NRW aufgelöst worden. Betroffen war das Düsseldorfer Chapter der Hells Angels im Jahr 2001.
03.05.2012 - dapd / newsburger.de