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Feuertod im Auto Vater wegen Tötung seiner beiden Kindern angeklagt

Prozessauftakt endet nach Verlesung der Anklageschrift.

Potsdam – Sechs Monate nach dem Feuertod zweier Mädchen in einem Auto nordwestlich Berlins muss sich der Vater seit Dienstag wegen des Vorwurfs des Mordes vor dem Landgericht Potsdam verantworten. Der 40-Jährige ist angeklagt, seine neun und zehn Jahre alten Töchter im August 2011 mit einem Schlafmittel betäubt und in seinem Wagen in einem Wald bei Nauen (Landkreis Havelland) verbrannt zu haben.

Der erste Prozesstag am Schwurgericht endete bereits nach Verlesung der Anklageschrift. Wegen Krankheit einer beisitzenden Richterin werde der Prozess erst am 1. März mit der Vernehmung des Angeklagten fortgeführt, sagte der Vorsitzende Richter Frank Tiemann.

Laut Anklageschrift soll der aus Dänemark stammende Mann seine Kinder getötet haben, weil er befürchtete, sie würden ihm im Zuge eines Sorgerechtsstreits “entfremdet”. Zudem soll er seiner geschiedenen Frau die beiden Töchter nicht gegönnt haben, sagte Staatsanwalt Peter Petersen. Bei der Tat habe der Angeklagte Benzin als Brandbeschleuniger genutzt. Die Mädchen starben an den Folgen einer Rauchgasvergiftung und Verbrennungen vierten Grades.

Neben der Staatsanwaltschaft klagt auch die ebenfalls in Dänemark lebende Mutter der verbrannten Kinder gegen Peter-Thue R. Die Nebenklägerin war beim Prozessauftakt in Potsdam nicht anwesend. “Momentan hat sie die Kraft nicht”, sagte ihr Anwalt Matthias Schöneburg. Sie werde voraussichtlich am 22. März als Zeugin aussagen.

Der Angeklagte befindet sich seit seiner Festnahme am 26. August 2011 in Untersuchungshaft in Brandenburg/Havel. Er gab während des Prozessauftakts an, sich zu den Vorwürfen im Verlauf der Verhandlungen äußern zu wollen. Er räumt ein, den Tod seiner Töchter verursacht zu haben, wie sein Verteidiger Thomas Arndt am Rande des Prozesses sagte. Sein Mandant habe zunächst vorgehabt, sich gemeinsam mit den Kindern im Auto umzubringen, aber sein “Überlebensinstinkt” sei größer gewesen. “Er bedauert die Tat”, fügte Arndt hinzu. Direkt nach dem tragischen Tod seiner Töchter hatte der Angeklagte noch von einem Unfall gesprochen.

Ein psychologisches Gutachten liege bereits vor, sagte ein Gerichtssprecher. Es komme zu dem Schluss, dass der Angeklagte schuldfähig sei, äußerte der Verteidiger.

Für den Prozess sind 14 Verhandlungstage angesetzt, mit einem Urteil wird Ende Mai gerechnet.

21.02.2012 - dapd / newsburger.de

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