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Wladyslaw Bartoszewski
© Jakub Kaminski über dpa

Trauer in Polen Wladyslaw Bartoszewski ist tot

„Ein großer Pole ist tot. Das ist ein ungeheurer Verlust.“

Warschau – Wladyslaw Bartoszewski, der ehemalige polnische Außenminister und Beauftragte für die deutsch-polnischen Beziehungen, ist tot. Das gab der polnische Präsident Bronislaw Komorowski am Freitagabend in einer Twitter-Nachricht bekannt.

„Ein großer Pole ist tot. Das ist ein ungeheurer Verlust“, schrieb Komorowski. Auch das Warschauer Außenministerium und die Regierungskanzlei gaben über den Kurznachrichtendienst die Todesnachricht bekannt. „Das ist ein sehr trauriger Tag für uns alle“, twitterte Donald Tusk, der EU-Ratspräsident und ehemalige polnische Regierungschef.

Der 93-jährige Bartoszewski hatte am Nachmittag einen Schwächeanfall erlitten und war in ein Krankenhaus gebracht worden, in dem er am Abend starb. Der langjährige Bürgerrechtler, der als 18-jähriger Auschwitz-Häftling war und jahrelang im kommunistischen Polen im Gefängnis saß, galt nicht nur in seiner Heimat als moralische Instanz.

Der gläubige Katholik Bartoszewski gehörte zu den Wegbereitern der deutsch-polnischen Aussöhnung und der Verständigung zwischen Polen und Israel. „Ein Volk, das solche Menschen hat, kann stolz sein“, sagte Schewach Weiss, der frühere israelische Botschafter in Polen, im Nachrichtensender „TVP Info“ über Bartoszewski, der mit der Medaille der „Gerechten unter den Völkern“ ausgezeichnet wurde.

„Die Auschwitz-Überlebenden in aller Welt verlieren mit ihm einen wichtigen Fürsprecher und Freund. Wieder ist die Welt ein Stück dunkler geworden“, sagte Christoph Heubner, Vize-Exekutivpräsident des Internationalen Auschwitz-Komitee.

Bartoszewski hatte bis zuletzt zum Beraterstab der polnischen Regierung gehört. Noch am vergangenen Wochenende hatte er an den Gedenkfeiern zum 72. Jahrestag des Aufstands im Warschauer Ghetto teilgenommen. Bartoszewski hatte während des Zweiten Weltkriegs bei der Untergrundorganisation „Zegota“ gearbeitet, die sich für die Rettung von Juden einsetzte.

25.04.2015 - dpa / newsburger.de

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