newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Bundeswehrsoldaten
© über dts Nachrichtenagentur

Terrorbekämpfung SPD lehnt Bundeswehreinsätze im Inland ab

Bundeswehrsoldaten seien für polizeiliche Arbeit nicht ausgebildet.

Berlin – Der Vorstoß von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), die Bundeswehr im Fall von Anschlägen im Inland zur Verstärkung der Polizei einzusetzen, trifft bei der SPD auf einhellige Ablehnung. „Schäuble hat dies bereits vor zehn Jahren, als er Innenminister war, vorgeschlagen. Es ist heute so falsch wie damals“, sagte Rainer Arnold, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe).

Die Bundeswehr darf laut Grundgesetz im Inland bisher allenfalls im Katastrophenschutz eingesetzt werden. „Wir sollten uns von Terroristen keine Verfassungsänderung aufdrängen lassen“, sagte Arnold. Wenn die Polizei überfordert sein sollte, dann müsse der Finanzminister dem Innenminister die Mittel für eine bessere Ausstattung der Bundespolizei zur Verfügung stellen.

Die SPD hält anders als die Union zum Beispiel Patrouillen von Soldaten in den Innenstädten für nutzlos. „Was wir brauchen, sind polizeiliche Ermittlungen und Aufklärung aus der Islamistenszene durch den Verfassungsschutz“, sagte Arnold.

Der SPD-Haushälter Johannes Kahrs unterstützte gegenüber dem „Handelsblatt“ diese Position: „Sinnvoll war es, dass Sigmar Gabriel im Kabinett 3000 neue Bundespolizisten durchgesetzt hat. So etwas bringt schnelle Hilfe. Hier kann uns die Union gerne mit einem weiteren Ausbau übertrumpfen.“

Bundeswehrsoldaten seien für polizeiliche Arbeit nicht ausgebildet. „Oder stellt sich Herr Schäuble Leopard-Panzer auf den Marktplätzen der Republik vor?“ Kahrs, der auch Vorsitzender des konservativen Seeheimer Kreises der SPD ist, kann sich allenfalls vorstellen, dass die Bundeswehr mit Helikoptern aushilft.

Die SPD-Linke lehnt Schäubles Vorstoß ebenfalls ab. „Wir haben in Deutschland eine verfassungsrechtliche Ordnung bei der Aufgabenverteilung zwischen Polizei und Bundeswehr, die sich seit Jahrzehnten bewährt hat“, sagte Matthias Miersch, Sprecher der Parlamentarischen Linken in der SPD dem „Handelsblatt“. „Gerade Bundesminister sollten diese Ordnung nicht bei jeder Gelegenheit zur Disposition stellen“, sagte er.

18.11.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Högl Veteranentag „wird sicherlich heute beschlossen“

Die Bundeswehrbeauftragte, Eva Högl (SPD), erwartet, dass der Bundestag den Veteranentag mit einer großen Mehrheit verabschieden wird. Sie äußerte am Donnerstag im rbb24 Inforadio, dass der vorgesehene Gedenktag am 15. Juni parteiübergreifend beschlossen worden sei. ...

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Der CSU-Abgeordnete und Justiziar der Unionsfraktion, Michael Frieser, kritisierte am Dienstag im rbb24 Inforadio die Bundesregierung. Er beschuldigte sie, Oppositionsparteien wie die CSU und die Linke aus dem Bundestag drängen zu wollen. Dies geschieht vor dem ...

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »